Ich bekomme ein Handtuch, ein Leintuch, zwei Bezüge für Kopfkissen und
Decke. In dem mir zugewiesenen Zimmer liegen schon zwei Männer, die Fenster
stehen weit offen und trotzdem schlägt mir ein heftiger Turnhallenduft entgegen.
Einer sitzt und stellt sich als Hellmut vor, der andere hat sich bereits unter seinem
Plumeau verkrochen. Im selben Augenblick erinnere ich mich an ein Gefängnis in
Amerika, wo ich an einem Weihnachtsvorabend mit einem zum Tode Verurteilten
ein langes Gespräch in seiner Zelle führte. Und Michael P. sprach davon, dass eine
der wichtigsten Handlungen bei Ankunft in einem Gefängnis darin bestehe, sich
einen Freund zuzulegen. Um „im Dschungel zu überleben“.