Migration ist eines der derzeit meistdiskutierten Themen in Politik und Gesellschaft. In der polarisierten Debatte überwiegen Positionen, die in der Migration nicht den historischen Normalfall, sondern ein gesellschaftliches Problem sehen, das dringend gelöst werden muss. Büchner-Preisträgerin Ursula Krechel interveniert in diese Debatte und hebt sich von ihr deutlich ab, indem sie in ihrem neuen Buch Schlüssel, Pass, Fluchtboot (Erscheinungstermin: 6. Oktober 2025) aus ungewohnter Perspektive auf das Begriffspaar Migration und Remigration blickt. An der Schwelle von Literatur und Geschichte spürt Ursula Krechel leisen Zwischentönen nach, erzählt in historischen Vignetten von Geschichten des Aufbruchs und der Rückkehr, von Flucht und Ankunft, und fragt nach der Rolle von Erinnerung für unsere heutige Auffassung von Zugehörigkeit und Gemeinschaft.
Foto: Inge Zimmermann