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Description

Einen Partner oder eine Partnerin zu verlieren bedeutet viel mehr als nur den Verlust einer Person. Es bedeutet den Verlust eines gemeinsamen Lebensprojekts, einer geteilten Intimität, einer sozialen Rolle, eines Teils von sich selbst. In dieser Folge von „Trauer” behandeln wir ein Thema, das sowohl universell als auch zutiefst intim ist: Trauer und Liebe. Ein komplexes, manchmal tabuisiertes, oft schmerzhaftes Thema, das jedoch für alle notwendig ist, die eines Tages lernen müssen, anders zu lieben oder ohne den anderen zu leben.

Zusammen mit Esther Wintsch tauchen wir ein in die verschiedenen Formen, die Trauer um einen geliebten Menschen annehmen kann: wenn die Beziehung gerade erst begonnen hat, wenn sie seit Jahrzehnten besteht, wenn Kinder, ob jung oder erwachsen, involviert sind. Jede Situation ist einzigartig, aber alle werfen dieselbe Frage auf: Wie geht es weiter, wenn die Liebe durch den Tod und nicht durch eine Trennung zerbricht?

Wir sprechen auch über die konkreten Folgen dieser Trauer: Statusänderung, administrative Einsamkeit, impliziter sozialer Druck. Das Umfeld verändert sich, Freunde, Schwiegereltern, Kollegen, und der Blick auf sich selbst wandelt sich. Die Aufforderung, „sein Leben neu zu gestalten” oder vielmehr fortzusetzen, stößt auf tiefe Gefühle der Schuld, der Loyalität oder sogar des Verrats, insbesondere wenn eine neue Liebe ins Spiel kommt.

Die Trauer um einen Partner bedeutet auch, mit der Abwesenheit in den Ritualen umzugehen: Was tun, wenn man „der andere“ ist? Wir gehen diese Fragen ohne Vorurteile an, mit dem Wunsch, Raum für alle Realitäten zu schaffen, auch für diejenigen, über die man oft lieber schweigt.

Und was ist mit der Rolle der Kinder in diesem Prozess? Ob klein oder erwachsen, ihre Anwesenheit verändert die Trauererfahrung und beeinflusst manchmal die Entscheidungen oder Nicht-Entscheidungen der trauernden Person.

Diese Folge erschöpft das Thema nicht, ganz im Gegenteil. Sie skizziert die Konturen einer zentralen Frage: Wie verändert die Trauer um einen geliebten Menschen unsere Beziehung zur Liebe? Und wie kann man mit dieser Abwesenheit leben, ohne aufzuhören, anders zu lieben, vielleicht später.

Eine Folge, die man allein oder gemeinsam anhören kann, um ein Gespräch anzustoßen. Und wenn Sie bestimmte Themen wie Trauer und Sexualität oder die Wiederherstellung der Intimität nach einem Verlust interessieren, sollten Sie wissen, dass wir sehr bald in einer Fortsetzung darauf zurückkommen werden.

Trauer und Liebe stehen im Mittelpunkt dieser neuen Folge von „Trauer”, einem Raum zum Nachdenken, Fühlen und manchmal auch, um sich weniger allein zu fühlen.