Was tut man mit einem Besen? Man kehrt mit ihm. Und anschließend stellt man ihn in die Ecke. Maria hat mich benutzt und nun in die Ecke gestellt. Das ist mein Platz.“ Diese nüchterne Erkenntnis stammt von Bernadette Soubirous.
Die nur 1,40 Meter große Bernadette wurde 1844 in Lourdes in Südfrankreich geboren. Die Müllersfamilie rutschte wirtschaftlich ab, bis sie mit ihren Kindern in einer früheren Gefängniszelle endete.
Als sie 14 Jahre alt war, erschien ihr 18 Mal die Gottesmutter, die ihr die heute noch fließende Quelle zeigte und zum Bau einer Kirche aufforderte. Mit den Erscheinungen handelte sich Bernadette aber nur Schwierigkeiten ein. Erst glaubte man ihr nicht, dann entstand ein Hype um sie. Sie mochte weder das eine noch das andere. Nach der letzten Erscheinung sprach sie nie wieder darüber. Mit 22 Jahren trat sie bei den Barmherzigen Schwestern ein und widmete sich der Krankenpflege. An ihrer Liebe zur Gottesmutter hielt sie aber ihr Leben lang fest. Bernadette Soubirous starb am 16. April 1879 mit 35 Jahren an Knochentuberkulose und wurde 1933 heiliggesprochen – nicht wegen der Erscheinungen, sondern wegen ihres Umgangs damit. Lourdes ist bis heute einer der größten Wallfahrtsorte der Welt.