Er ist der einzige Heilige, der wie Maria mit einem Sternenkranz dargestellt wird. Und – er ist berühmt für etwas, was er nie getan hat: Johannes Nepomuk.
Generalvikar Johannes Welflin, wie er eigentlich hieß, soll dem eifersüchtigen König Wenzel IV. verweigert haben, das Beichtgeheimnis zu brechen und ihm zu verraten, ob die Königin ihm Untreue gebeichtet habe. Und dafür soll er in die Moldau geworfen worden sein. In die Moldau wurde er geworfen, aber aus anderem Grund. Wenzel IV. wollte die Macht des Prager Erzbischofs durch die Errichtung einer neuen Diözese, die er vom Territorium der Erzdiözese Prag abzwacken wollte, schmälern. Finanzieren wollte er das mit dem Vermögen eines Klosters. Nach dem Tode des Abtes sollte sein Kandidat Nachfolger und gleichzeitig erster Bischof der neuen Diözese werden. Doch die Mönche wählten einen anderen. Und Generalvikar Nepomuk bestätigte die Wahl sehr zügig.
Daraufhin wurde der knapp 50-jährige Johannes Nepomuk gefoltert und am 20. März 1393 in der Moldau ertränkt. Er wurde sofort als Heiliger verehrt. 1729 wurde er heiliggesprochen. Und die Legende vom Beichtgeheimnis hält sich bis heute.