Wer ist das: ein attraktiver junger Mann, der, spärlich bekleidet, an einen Baum gefesselt steht, mehrere Pfeile in seinem Körper hat und dennoch relativ unbeeindruckt dreinschaut. Genau, es ist der heilige Sebastian.
Dabei weiß man sehr wenig über ihn, manchmal wird sogar angezweifelt, dass er überhaupt gelebt hat.
Sein Name verrät seine Herkunft: Sebastianos, das ist der zum Kaiser Gehörende. Sebastian war also Beamter. Er soll im 3. Jahrhundert Hauptmann der Prätorianergarde am Hof des Christenfeindes Kaiser Diokletian gewesen sein. Er verheimlichte seinen Glauben, unterstützte aber inhaftierte Christen, begrub sie und bekehrte sogar einige Römer.
Als Diokletian davon erfuhr, ließ er Sebastian an einen Baum binden und mit Pfeilen erschießen. Die fromme Witwe Irene wollte ihn für das Begräbnis vorbereiten, entdeckte dabei aber, dass er noch lebte und pflegte ihn gesund. Kaum genesen, ging Sebastian zum Kaiser und kritisierte dessen Politik scharf. Der ordnete diesmal eine gründlichere Vorgangsweise an. Sebastian wurde zu Tode gepeitscht oder mit Keulen erschlagen (da gehen die Berichte auseinander), seine Leiche in den Abwasserkanal geworfen. Eine Christin fischte ihn heraus und bestattete ihn dort, wo noch heute die Katakomben des Sebastian sind. Über seinem Grab wurde schon im 4. Jahrhundert die Kirche San Sebastiano fuori le mura errichtet.
Sebastian wurde später als Pestpatron beliebt - die anfliegende Krankheit.