Für ein gutes neues Jahr
Die Bezeichnung Silvester geht auf einen Papst zurück, der heute Gedenktag hat. Tja, und das ist schon ziemlich das Einzige, wofür dieser bekannt ist. Alles andere ist Legende und historisch widerlegt.
Papst ohne großen Einfluss
An wichtigen Entwicklungen in der Kirche hatte er – keinen Anteil. Silvester wurde Papst ein Jahr nach der Konstantinischen Wende, der Anerkennung der Christen durch Kaiser Konstantin. Zu tun hatte er mit deren Zustandekommen im Jahre 313 – nichts, auch wenn eine Legende besagt, dass Gott den Christenverfolger Konstantin mit Aussatz bestrafte, bis Silvester ihn heilte, bekehrte und taufte. Auch am für die Kirche so wichtigen Konzil von Nicäa 325, an dem das erste Glaubensbekenntnis geschrieben wurde, ließ er sich vertreten. Nur der Bau der ersten Petruskirche über dem Petrusgrab kann als Leistung in 20 Jahren Amtszeit verbucht werden.
Gedenktag am Jahresabschluss
Und wieso ist ein ganzer Tag nach ihm benannt? Das war – Zufall. Silvester starb am 31. Dezember 335, übrigens als erster Papst eines natürlichen Todes. 1582 wanderte durch die gregorianische Kalenderreform der letzte Tag des Jahres vom 24. auf den 31. Dezember und damit auf Silvesters Gedenktag. Dadurch ist er auch zufällig zum Patron für ein gutes neues Jahr geworden.
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