Seit Jahren ist er im Gespräch als Kandidat für das Amt des Patrons des Internets, aber noch immer hat der Vatikan keine Entscheidung gefällt. Und so bleibt er vorerst, was er immer war – der Verfasser der größten antiken Enzyklopädie: Isidor von Sevilla.
Mönch, Priester und Abt
Er wurde um 560 in eine vornehme römische Familie in Spanien geboren. Er wurde als Jugendlicher Mönch, später Priester und Abt. Sein Steckenpferd waren die Wissenschaften. Seine Klosterbibliothek gehörte zu den berühmtesten der Zeit. Als Erzbischof von Sevilla legte er besonderes Gewicht auf die Ausbildung des Klerus, richtete Schulen, Schreibstuben und Bibliotheken ein.
Isidors Tod
Seine Kandidatur um das Amt des Internetpatrons brachte ihm aber etwas anderes ein: Er hatte die eigentlich völlig verrückte Idee, das gesamte verfügbare Wissen der Antike zu sammeln und seiner Zeit zu erklären. 20 Bände wurden daraus und ein Standardwerk für die nächsten 1.000 Jahre. Kein Student bis in die frühe Neuzeit kam daran vorbei. Er starb am 4. April 636 in Sevilla und mit ihm der letzte Kirchenvater. Isidor wurde 1598 heiliggesprochen und 1722 Kirchenlehrer. Er ist der Nationalheilige von Spanien. Und ein Mondkrater ist auch nach ihm benannt.