Vom Schweißtuch zum Foto
In der Kirche erkennt man sie sofort – eine Frau, die ein Tuch in der Hand hält, auf dem das Gesicht Jesu mit Dornenkrone abgebildet ist: Veronika.
Veronika und das wahre Bild
Sie soll Jesus am Kreuzweg ein Tuch gereicht haben, damit er sich Blut und Schweiß vom Gesicht wischen konnte. In der Bibel steht davon nichts, aber es gibt eine hartnäckige Tradition. So soll die Frau jene sein, die Jesus von Blutungen geheilt hat. Diese trägt im apokryphen Nikodemusevangelium, das nicht in die Bibel aufgenommen worden ist, den Namen Berenike, die Sieg-Bringende. In der lateinisch-griechischen Übertragung wurde daraus Veronika – das wahre Bild.
Verehrung und Patronate der Heiligen Veronika
Im 4. Jahrhundert wurde ihr Fest am 4. Februar liturgisch gefeiert. So richtig Fahrt aufgenommen hat die Verehrung ab 1300. In der Wiener Schatzkammer ist eine Kopie des Schweißtuches, die 1721 Kaiser Karl VI. geschenkt wurde. Veronika soll nach Südfrankreich gegangen und dort um 70 nach Christus im Ort Soulac gestorben sein. Ihre Reliquien hat man im 19. Jahrhundert nach Bordeaux überführt. Wen wundern ihre Patronate? Veronika ist Patronin der Wäscherinnen, Leinweber und – und das ist wirklich originell – der Photographen.
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