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Dass man Autorität sein kann, ohne Entscheidungsträger zu sein, zeigt uns Severin von Noricum. Er ist nach Florian der bekannteste römische Heilige auf österreichischem Boden. Noricum war eine römische Provinz, die in etwa das Gebiet Österreichs umfasste. Im 5. Jahrhundert hatte es Rom politisch aufgegeben, da es im Zuge der Völkerwanderung von den Germanen bedroht wurde.

Severin wurde um das Jahr 410 in Italien oder Nordafrika in eine adelige Familie mit politischem Hintergrund geboren. Er kam um 453 nach Noricum und half der Bevölkerung gegen die
Germanen. Dabei war er kein Politiker, kein Offizier und kein Bischof, nicht einmal Priester, sondern vermutlich nur ein hoher Verwaltungsangestellter, der als Einsiedlermönch lebte. Ihn fragte man um Rat, auf ihn auf hörte man.

Severin rief die Menschen zu Buße, Gebet und Almosengeben auf, gründete Klöster, setzte sich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ein und organisierte Lebensmittel-
und Kleiderlieferungen. Als militärische Verteidigungsversuche scheiterten, bemühte er sich, Teile der Bevölkerung zu evakuieren.

Severin starb am 8. Jänner 482 in dem von ihm gegründeten Kloster in Favianis, das beim heutigen Mautern bei Krems
vermutet wird. Seine Gebeine wanderten mit seinem Konvent nach Italien und ruhen heute in der Pfarrkirche von Frattamaggiore in Kampanien.

Severin ist der zweite Landespatron von Oberösterreich.