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Für Menschen das ultimative Faszinosum: Mit einer Person zu kommunizieren, die weit entfernt ist, je weiter umso besser, am liebsten mit einem Marsmenschen oder einer Persönlichkeit, die in noch unwirtlicheren Fernen des Kosmos vor sich hin philosophiert.   Über Jahrtausende war die Bedingung für ein Gespräch die gemeinsame Anwesenheit von Sender und Empfänger in derselben zeitlichen und räumlichen Situation. Erst nach der Erfindung schriftlicher Codes änderte sich dies: Mitteilungen konnten konserviert, also abgespeichert und über beliebig große Entfernungen verschickt werden – was allerdings die Existenz eines Übertragungsmediums voraussetzte.   Dann kam das Telefon.   Dann das Handy. Und schließlich das Smartphone. Was wir heute als selbstverständlich hinnehmen – die weltumspannende elektronische Übertragung hochkomplexer, extrem aufwendiger digitaler Datenpakete – hat eine lange Geschichte.   „Warum sollten wir uns mit der analogen Vergangenheit beschäftigen, wenn die Zukunft doch digital ist? Wenn sowieso alles immer einfacher, leichter und bequemer wird?“ Die Antwort: „Weil sonst die Gefahr besteht, dass wir uns selbst verlieren.“   Rund um den Globus millionenfach verschickte Daten basieren zum großen Teil auf mühevoller Arbeit, sind Kunst, sind wertvolle Artefakte, Erinnerungen, Informationen, Wissen. Wenn wir das vergessen, vergessen wir unsere Lebensgrundlagen, dann ist alles nur noch Trash. Sogar der Mensch mit all seinen Träumen, seiner Sinnsuche, Hingabe, mit seinem Idealismus und seiner Liebesfähigkeit wäre dann nichts mehr wert. Diese sich längst manifestierende Entwicklung macht Sorgen. Wer seine eigene Geschichte nicht kennt, läuft Gefahr, zum Sklaven der Technik zu werden. Die Technik muss aber Sklavin des Menschen sein, und sonst gar nichts.   Kommunikation und Medien sind zu Selbstläufern geworden. Sie besitzen eine geradezu extreme Eigendynamik.   Die meisten Menschen übernehmen, wohl oder übel, die neuen Kommunikationstechnologien und die mit Kommunikation zusammenhängenden Begriffe, ohne sie zu hinterfragen. Schließlich will man ja vermeiden, der Uncoolness geziehen zu werden … Nur wer sich selbst versteht, kann aber auch die Welt verstehen, was umso wichtiger ist, wenn diese Welt sich angesichts der Digitalisierung als rasendes, immer schneller drehendes Karussell von Waren, Dienstleistungen und neuen Begrifflichkeiten präsentiert.   Es ist hochinteressant – und vor allem: nützlich! – zu wissen, welche Mühe es einst erforderte, einer anderen, weit entfernten Person eine Nachricht zu überbringen. Wenn man nicht in der Lage war, selbst als Übertragungsmedium zu fungieren, schickte man einen Boten, der dem Empfänger die Nachricht mündlich überbrachte. Es ist überliefert, dass man früher den Überbringer unguter Nachricht zuweilen bestrafte, als wäre er für deren Ursache verantwortlich. Solches kann uns heutzutage, zumindest in der zivilisierten Welt, zum Glück nicht mehr widerfahren. Womit wir aber rechnen müssen, ist, dass der Provider eines Übertragungsmediums eine Nachricht zensiert. Womit wir schon in der Jetztzeit, nämlich bei Facebook und anderen Plattformen wären.   Provider?   Die Digital

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