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Bestandsaufnahme II: Bild und Selbstbild   Für die digitale Markenführung ist das Wissen um die Befindlichkeiten von Menschen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort elementar. Die richtige und gute Positionierung eines Markenkonstrukts ist ohne die Kenntnis des Befundes nicht möglich. Ohne den Menschen an sich über einen Kamm zu scheren, kann gesagt werden, dass sich Gesellschaften und Zielgruppen aus Individuen zusammensetzen, die bestimmte Ähnlichkeiten aufweisen. Anderenfalls gäbe es nicht die Soziologie, und auch die Marktforschung und andere Erhebungen wären sinnlos. Hier geht es nun um ein Problem, das jeden von uns jeden Tag betrifft: Wie treten wir den Personen und Personengruppen gegenüber, denen wir begegnen? Gibt es Merkmale, die die für die Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft maßgeblichen Individuen und Gruppen vereint? Die Generation, die für die Gestaltung der Gegenwart und somit auch der Zukunft maßgeblich ist, befindet sich im Alter zwischen 18 und 40 Jahren und weist aufgrund der Zeitgeschehnisse eine bestimmte Gleichausrichtung des Denkens und Empfindens auf. Dies ist, wie gesagt, eine starke Verallgemeinerung und als solche auch kritikabel. Dennoch weisen die westlichen Gesellschaften Merkmale auf, die dazu führen, dass Autoren wie der Psychologe Hans Joachim Maaz in seinem Buch „Die narzisstische Gesellschaft“ schreiben können, wir seien „allesamt gestört.“ Und Maaz ist bei weitem nicht der Einzige. Narzissmus ist also ein Massenphänomen.   Der selbstverliebte Narziss Einst beugte sich Narziss, seines Zeichens verhätschelter Sprössling des altgriechischen Flussgottes Kephissos und der Nymphe Leiriope, über einen klaren Quell. Erschöpft von der Jagd gelüstete es den Knaben danach, sich an dem frischen Wasser zu laben. Und wie er sich so über das Wasser beugte, erblickte er sein Spiegelbild und verliebte sich unendlich darein. So gefesselt war er von seinem eigenen Anblick, dass er dieses Bild für sich selbst hielt. Oh, wie er es bewunderte! Ohne es zu merken, begehrte er sich selbst. Im Rausch seiner Selbstverliebtheit war er unfähig zu erkennen, dass das Bild, das er verehrte, sein totes Spiegelbild war und dass das, was er sah, nicht existierte und ohne eigenes Wesen ward. Dass es mit ihm kam, und mit ihm fortgehen würde – wenn er, Narziss, nur hätte fortgehen können. Doch er konnte es nicht. Nicht ahnte er auch: Was er erstrebte, ist nirgends – und was er liebte, wird er für immer verlieren und verzweifeln. Er verzweifelt, weil er in dem niemals erfüllten Wunsch, bewundert zu werden für etwas, das er nicht ist, hängen bleibt. Egal, wie er es anstellt: Die Bewunderung bleibt aus. Was für eine Störung des Selbstwertgefühls! Was für eine Kränkung!   Nun wird allerdings eine Störung, die zur Ver-Rücktheit führen kann, nicht einmal durch ihr massenhaftes Auftreten zum Gütesiegel. Ganz im Gegenteil wird sie zur manifesten Bedrohung für die Entwicklung einer Gesellschaft, weil Narzissmus keinen Wert darstellt, sondern aufgrund seiner Beliebigkeit wertzerstörend wirkt und damit auch die Zukunftsaussichten späterer Generationen gefährdet.   Falsche Selbstkonzepte Ohhhh! Wie die Menschen

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