Machen wir eine Bestandsaufnahme des Istzustandes. Eine Inventur, deren Ergebnisse uns Auskunft geben können über das, was notwendig ist, um den bleiernen Firnis zu durchbrechen, der über unserem großartigen Land liegt. Vergleichbar ist die Situation mit jener, die zu Zeiten Roman Herzogs herrschte: Damals, vor 20 Jahren, war es ein das öffentliche Leben lähmender Reformstau, der den damaligen Bundespräsidenten zu seiner berühmten „Ruckrede“ animierte. Eine der wichtigsten – und richtigsten – Aussagen Herzogs darf in diesem Zusammenhang, allein schon der Vollständigkeit halber, nicht fehlen: „Bill Gates fing in einer Garage an. In Deutschland wäre er damit schon an der Gewerbeaufsicht gescheitert.“ Bedrückend, dass dieser witzige Spruch gar nicht als Witz gemeint war. Er war – und ist – bitterer Ernst. Gemeint war die politisch-bürokratische Totalblockade, die so vielen Menschen ihre Lebensträume zerstörte. Die Zeit ist vorangeschritten. Die Welt ist vernetzt. Überall und an jedem Ort kann man nun seinen Geschäften nachgehen, mit seinen Liebsten kommunizieren, kann einkaufen, Reisen buchen, Emails checken, in Facebook chatten, Zeitung lesen, Musik hören und, und, und. Überall? Ein großartiges Land in der Mitte Europas legt sich selbst quer: Die Bundesrepublik Deutschland, auch Schlandland genannt. Ein Wirtschafts- und Kulturkoloss. Allein, wie lange noch? Bildung! Bildung!! Bildung!!! Sagen wir es behutsam, aber deutlich: Es ist einer Industrielandes wie der BRD, deren Wohlstand aufgrund nicht vorhandener Erdressourcen wie derjenige kaum eines anderen Landes der Welt auf Wissen und Bildung basiert, schlicht und ergreifend unwürdig, die notwendige Digitalisierung weiter hinauszuzögern oder sich von noch so gut meinenden gesellschaftlichen Strömungen behindern zu lassen. Es ist beschämend! Gelingt es nicht, die gesellschaftliche und politische Blockade endlich zu durchbrechen, wird dies definitiv und unvermeidlich zu massiven Wohlstandsverlusten führen. Zu diesem Wohlstand gehört untrennbar auch das kulturelle Erbe. Wir sind im Begriff, es preiszugeben. Im Vergleich zur heutigen Situation kann man die Probleme, die zu Zeiten Roman Herzogs die Diskussion beherrschten, insofern nur als Klacks bezeichnen, als damals einige – allerdings tiefgreifende – Reformen auf dem Arbeitsmarkt und in den Sozialsystemen ausreichten, um der nach Realisierung schreienden, Kultur und Wirtschaft antreibenden menschlichen Kreativität wieder zum Durchbruch zu verhelfen. Heute haben wir es mit einer Problemlage zu tun, die ins Herz jedes Individuums ausgreift. Landauf, landab wird über die Notwendigkeit von Bildung geredet. Statt es anzupacken, passiert nicht nichts – nein, die Erosion wird aktiv betrieben. Irre! Wahnsinn!!! Gerade bildungsgeneigte und qualifizierte Menschen werden sich immer mehr abwenden von einem Land, dessen in Gesellschaft und Politik Verantwortlichen die notwendigen und überfälligen Weichenstellungen, diesmal der Digitalisierung, immer weiter verschleppen. Diese Weichenstellungen dürfen aber nicht von Partikularinteressen ausgehen; sie sollten auf Werten beruhen, die jedem Individuum die Möglichkeit geben, si
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