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Viele Unternehmer berichten mir davon, bereits mit digitaler Markenführung experimentiert zu haben. Jedoch entsprach das Ergebnis des Experiments oftmals nicht dem Gewünschten. Schaut man sich die Sache genauer an, so kommt man mit beklemmender Regelmäßigkeit  zu folgendem Fazit: Der Versuch musste scheitern, weil er dilettantisch war. Weil er naiv war. Weil er halbherzig war. Und zwar von der Idee über die Planung und Organisation bis zur Umsetzung. Naiv und dilettantisch waren die Versuche, weil besagte Unternehmer aus dem von mir im vorhergehenden Beitrag beschriebenen Denken heraus handelten: Sie stellten sich etwas vor, und diese Vorstellung musste auf Teufel komm raus realisiert werden. Schablonenhaft. Der Weg zum Ziel ein Betonkanal.   Alles vorgefertigt von der Idee bis zum Ergebnis, das allerdings nie eintrat – nicht eintreten konnte – und somit die ursprüngliche Idee widerlegte. Besonders tragisch daran: Die Art und Weise, mit der an der Umsetzung von Vorstellungen festgehalten wird, diskriminiert, mitsamt des katastrophalen Ergebnisses, das Unternehmertum als solches. Dabei will man doch einfach nur, dass es hundertprozentig funktioniert! Warum macht man es dann nicht gleich richtig?   Zur Angst vor dem Scheitern gehört auch, dass aus Unkenntnis oder Ignoranz, mitunter auch aus falschem Stolz, so getan wird, als sei der Weg ebenso bekannt und kalkulierbar wie de facto unvorhersehbare Ereignisse. Solche Ereignisse werden, statt sie zu analysieren und gegebenenfalls von ihnen zu profitieren, als Störungen oder Unannehmlichkeiten fehlinterpretiert oder einfach beiseitegeschoben und verdrängt.   In den beiden vorangegangenen Beiträgen habe ich den Kontrast zwischen der typisch amerikanischen und der europäischen, insbesondere der deutschen Denkart herausgearbeitet. Dies halte ich für so wichtig, weil beide Herangehensweisen Extreme repräsentieren: Packen die Amerikaner Dinge gerne beherzt an und schießen zuweilen übers Ziel hinaus, neigen die Deutschen zum Philosophieren, Zögern und Zaudern. Heraus kommt eine Mentalität, die dem Sicherheitsdenken verhaftet ist.   Dies wiederum kann dazu führen, dass ausgerechnet dort, wo Flexibilität und Agilität am dringlichsten vonnöten wären, Prozesse bis ins Kleinste vorgefertigt und durchorganisiert werden. All dies aus Angst, dass es schiefgehen könnte. So wird das weltweit bewunderte deutsche Organisationstalent zur Karikatur. Die Kreativität bleibt auf der Strecke, der Deutsche macht sich lächerlich. Dabei ist unser Sicherheitsbedürfnis eigentlich nur als Steigerung von Verantwortung, Vernunft und Vorsicht zu verstehen und als solches mehr als berechtigt.   Wo Rechtssicherheit besonders gefragt ist, entpuppt es sich denn auch als Standortvorteil. Allerdings hat es zu einer großen Zahl äußerst unerfreulicher, zum Teil auch schwachsinniger bürokratischer Exzesse geführt. Doch zurück zur Angst vor dem Scheitern: Als hätten wir es mit einem chronischen Kasus von „Self-fulfilling Prophecy“ zu tun, tritt fast immer genau das ein, was man in Wirklichkeit vermeiden wollte. Übertriebenes Sicherheitsdenken sowie Halbherzigkeiten behindern nämlich flexibles Agieren enorm und v

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