In dieser Folge beleuchten Katrin und Marcus das komplexe Thema Mitarbeiterbeteiligungsprogramme (ESOP) aus verschiedenen Perspektiven.
Marcus teilt seine persönlichen Erfahrungen als Führungskraft. Dabei wird deutlich, dass die erhoffte "Ownership"-Wirkung oft ausbleibt und stattdessen Skepsis, Druck oder unrealistische Erwartungen entstehen können.
Die beiden diskutieren die problematische Diskrepanz zwischen der geringen Exit-Wahrscheinlichkeit und den oft übertriebenen Erwartungen.
Katrin hinterfragt aus psychologischer Sicht die extrinsische Motivationswirkung und die Gefahr, dass ESOP zur Rechtfertigung unterdurchschnittlicher Gehälter missbraucht wird. Als Alternative kündigen sie eine vertiefte Betrachtung des "Verantwortungseigentums" (Steward Ownership) an - einem Modell, das auf nachhaltige Wertschöpfung statt Exit-Spekulation setzt.
Kernaussagen
Mitarbeiterbeteiligungsprogramme erzeugen oft nicht die gewünschte "Ownership"-Wirkung, sondern können Skepsis und Druck auslösen
Die Exit-Wahrscheinlichkeit ist extrem gering: nur 144 Exits bei 2.766 Neugründungen 2024 in Deutschland.
Virtuelle Anteile führen nur bei einem Unternehmensverkauf zu Auszahlungen - oft mit komplexen Prioritätenwarteschlangen
ESOP wird häufig zur Rechtfertigung unterdurchschnittlicher Gehälter genutzt.
Echte intrinsische Motivation entsteht durch Purpose, faire Entlohnung und Einfluss auf die Unternehmensgestaltung
Exit-Fokus kann die ursprüngliche Gründer-Energie und Unternehmenskultur negativ beeinflussen
Transparente Kommunikation über Risiken und Wahrscheinlichkeiten ist essentiell
"Verantwortungseigentum" bietet eine Alternative mit Fokus auf nachhaltiger Wertschöpfung statt Spekulation
Bewusste Entscheidungen statt Verführung durch schöne Versprechungen sind entscheidend