In dieser Folge unterhalten sich zwei KI-Moderatoren über das o.g. Werk aus dem oeconimus-Verlag.
Herbert Spencer (1820-1903) schrieb 1884 vier Essays für The Contemporary Review und brachte sie noch im selben Jahr in Buchform heraus, wobei er ein Vorwort und ein Nachwort hinzufügte.
In den zwei Jahrzehnten zwischen den großen Kriegen radikalisierte sich politisches Denken; die alten liberalen Ideen des 19. Jhd. wurden nicht widerlegt, sondern einfach ignoriert. In den dreißiger Jahren erstarkten in der ganzen Welt, nicht nur in Europa, Ideen von kriegführenden Wohlfahrtsstaaten die genau das Gegenteil von dem machten, was die alten Denker wie Spencer den Menschen empfohlen hat bzw. sich wünschen würde.
Spencer setzte sich für eine Laissez-faire-Gesellschaft ein, in der die persönlichen Beziehungen frei von feudaler Herrschaft sind, in der die politische Macht nicht einigen zur Verfügung steht, um sich auf Kosten anderer zu bereichern, in der Industrie und Handel in einem fairen Wettbewerb stehen und innerhalb der Kontrollen des Marktes funktionieren. Spencer wünscht sich eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleich frei sind, und zeigt, dass die Bedürfnisse einer Handels- und Industrienation diese von Krieg und Kolonialismus abhalten, die er beide aufs Schärfste verurteilt. Freiheit und Gerechtigkeit innerhalb der Nationen führen zu Frieden zwischen den Nationen, und es werden Bedingungen geschaffen, unter denen individuelle Tugenden gedeihen können.
Spencer: „... Es ist nicht der Staat, dem wir die zahlreichen nützlichen Erfindungen vom Spaten bis zum Telefon verdanken; es war nicht der Staat, der die weltumfassende Schifffahrt durch eine entwickelte Astronomie ermöglichte; es war nicht der Staat, der die Entdeckungen in der Physik, der Chemie und in anderen Bereichen machte, von denen sich die modernen Produzenten leiten lassen; es war nicht der Staat, der die Maschinen für die Herstellung von Stoffen aller Art, für die Beförderung von Menschen und Dingen von Ort zu Ort und für die tausendfache Unterstützung unseres Komforts entwickelte. Die weltweiten Geschäfte, die in den Handelsbüros abgewickelt werden, der rege Verkehr, der unsere Straßen füllt, das Vertriebssystem des Einzelhandels, das alles in greifbare Nähe bringt und die lebensnotwendigen Dinge täglich an unsere Haustüren liefert, sind nicht von staatlicher Hand. All dies sind Ergebnisse der spontanen Aktivitäten der Bürger, einzeln oder in Gruppen. Nein, diesen spontanen Aktivitäten verdanken die Regierungen sogar die Mittel zur Erfüllung ihrer Aufgaben. Nimmt man der politischen Maschinerie alle Hilfsmittel, die Wissenschaft und Kunst ihr zur Verfügung gestellt haben, und überlässt ihr nur diejenigen, die die Staatsbeamten erfunden haben, so würden ihre Aktivitäten verschwinden.
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Beachten Sie nun, was passiert, wenn wir diese beiden Lehren zusammenbringen. Das souveräne Volk ernennt gemeinsam Vertreter und gründet so eine Regierung; die so eingerichtete Regierung schafft Rechte; und dann, nachdem sie die Rechte geschaffen hat, überträgt sie sie auf die einzelnen Mitglieder des souveränen Volkes, von dem sie selbst geschaffen wurde. Das ist ein wunderbares Stück politischer Taschenspielerei! Matthew Arnold, der in dem oben zitierten Artikel behauptet, dass "Eigentum eine Schöpfung des Rechts ist", rät uns, uns vor dem "metaphysischen Phantom des Eigentums an sich" zu hüten. Sicherlich ist unter den metaphysischen Phantomen das schattenhafteste dasjenige, das annimmt, dass eine Sache durch die Erschaffung eines Mittels erlangt wird, das die Sache erschafft und dann die Sache an ihren eigenen Schöpfer überträgt!“
Hier geht´s zum besprochenen Buch:
Herbert Spencer - Mensch gegen Staat
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Weitere Buch-Empfehlung zum Thema:
Frédéric Bastiat - Der Staat & Das Gesetz