Was ist Queeres Denken? Und wie kann es dazu beitragen, dass wir uns weniger in Schubladen und dafür mehr in Zwischenräumen bewegen?
Mit Dr. Johannes Fertmann und Luisa Bergander spricht Gastgeberin Kristina Appel über das Thema "Queer Thinking“ und warum sie in der Beratung von Unternehmen Workshops in Queering einsetzen.
Gemeinsam erkunden sie, wie queeres Denken in Unternehmensstrukturen integriert werden kann, um starre, binäre Denkmuster aufzubrechen und neue, inklusive Denkräume zu schaffen.
Die Gäst:innen teilen ihre persönlichen Erfahrungen und bieten wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, die mit queerem Denken einhergehen.
Wichtig: Wir sprechen nicht über die Queere Experience oder aus der queeren Perspektive oder für alle queeren Menschen. Wir beleuchten einen Denkansatz in Form von non-binärem Denken.
Die Schlüsselinformationen:
Queer Thinking in Unternehmen:
Johannes und Luisa erklären, wie sie das Konzept des Queer Thinking in Unternehmen einführen. Sie nutzen Denkfiguren aus der Queer Theory, um traditionelle, binäre Strukturen in Organisationen zu hinterfragen und zu durchbrechen. Ihr Ziel ist es, durch diese neuen Denkmuster eine inklusivere und flexiblere Arbeitsumgebung zu schaffen.
Erst Irritation, dann Empathie:
Ein zentraler Ansatz ihrer Workshops ist die diskursive Irritation. Sie fordern die TeilnehmerInnen heraus, ihre eigenen Denkmuster zu reflektieren und zu hinterfragen. Dabei wird großer Wert auf Empathie gelegt, um ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Bedürfnisse verschiedener Gruppen innerhalb der Organisation zu entwickeln.
Praktische Anwendung und Beispiele:
Die Gäste teilen konkrete Beispiele aus ihrer Praxis, wie etwa die Überarbeitung von Mitarbeiterbewertungssystemen, um diese weniger binär und damit gerechter zu gestalten. Sie betonen, dass Queer Thinking nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch anwendbar ist und zu greifbaren Veränderungen in der Organisationskultur führen kann.
Queer Thinking im Alltag:
Queer Thinking beschränkt sich natürlich nicht auf den Unternehmenskontext. Indem wir unsere eigenen Denkmuster hinterfragen und aufbrechen, können wir offener und empathischer auf die Vielfalt unserer Mitmenschen reagieren. Es geht darum, Unterschiede zu beleuchten und Gemeinsamkeiten zu finden, um ein inklusiveres und verständnisvolleres Miteinander zu schaffen.
Die Expert:innen:
Dr. Johannes Fertmann ist Psychologe für Organisationen und hilft dabei, menschenfreundliche Praktiken und Strukturen der Zusammenarbeit weiterzuentwickeln. Sein Schwerpunkt liegt auf den Beziehungen in der Arbeitswelt und wie man sie gestaltet – verbindlich, menschlich und emotional kompetent.
Luisa Bergander arbeitet als narrative Strategin. Sie begleitet mglw. bei der Entwicklung neuer Formate für zukunftsorientierte Unternehmen, etwa bei den Themen emotionale Kompetenz und Queer Thinking für Organisationen.
Weiterführende Links:
Website www.mglw.org
LinkedIn-Profile: Dr. Johannes Fertmann, Luisa Bergander
Die Moderatorin:
Redaktion: Kristina Appel
Schnitt: Kristina Appel, Tom Laborit
Beratung: Anna-Maria Herkt