Herzlich willkommen zu unserer ersten Ausgabe von “Neulich auf LinkedIn”. Wir sortieren für Dich ab jetzt B******t und Business und analysieren Buzzwords und Hypethemen.💻🤡
1. Post: “Mit Vollzeit zur Gleichberechtigung.” 👫
Über diesen Post sprechen wir.
Worum es geht:
Laut dem Verfasser des Posts kommen Frauen mittlerweile genauso oft in Führungspositionen. Dafür müssten sie aber in Vollzeit arbeiten.
Allerdings sehe die Realität anders aus, denn es gäbe nicht viele Frauen, die in (durchgehend) Vollzeit arbeiten.
Unser Blickwinkel:
* Die These steht in unseren Augen auf wackeligen Beinen: Die Studie, auf die sich der Verfasser bezieht, betrachtet nur weibliche Vorstände in DAX-Konzernen. Wie repräsentativ das für alle (Führungs-)Positionen ist, bleibt offen. Ob dies reicht, um eine Gleichberechtigung der vollzeitarbeitenden Menschen auszurufen, würden wir gerne hinterfragen.
* Karriere an Vollzeitarbeit zu koppeln, passt nicht zu neuen Modellen der Führung und Produktivität. Teilzeitführung kann nicht nur für Arbeitnehmer:innen, sondern auch für Teams und Unternehmen von Vorteil sein.
* Allzeit-Verfügbarkeit ist ein Zeichen von strukturellen Defiziten und sollte auf Unternehmens-Ebene behoben werden.
* Gut organisierte Teilzeitführungskräfte geben (durch ihre nicht-rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit) mehr Verantwortung und Aufgaben an ihre Teams ab. Dadurch ist es möglich, dass Teammitglieder gefördert und schneller entwickelt werden.
* Ein Schritt für mehr Gleichberechtigung im Job ist, wenn mehr Männer und Frauen in Teilzeit arbeiten und führen können. An den dazugehörigen Modellen muss noch gearbeitet werden, ein erster Schritt ist allerdings die Akzeptanz in Gesellschaft und Unternehmen.
Weiterführende Links:
“Warum wir besser in Teilzeit führen. Wieso dieser Change in Unternehmen überfällig ist und wie man ihn angeht” hat Marina auf LinkedIn beschrieben.
Johanna Fink macht einen Podcast, der sich ganz dem Thema “Führen in Teilzeit”widmet, hier im Gespräch mit Marina über ihre Learnings und Tipps zur Teilzeitführung.
Warum neue Wege beim Thema Teilzeit nicht nur Familien weiterbringen, sondern auch den Unternehmen helfen und unsere Gesellschaft voranbringen, könnt ihr im Artikel von t3n nachlesen.
Süddeutschen Zeitung hat einen Artikel zur Abkehr von der 40 Stunden Woche mit vielen Stimmen aktuell herausgebracht und im Business Insider lest ihr, wieso Teilzeit das Modell der Zukunft ist und wie Unternehmen davon profitieren können.
2. Post: “Nein zu guten, oder lieber erstmal zu schlechten Ideen sagen?” 🔫
Hier geht’s zum Post.
Worum es geht:
Die Verfasserin möchte beruflich in diesem Jahr klarer priorisieren. Dafür ist ihr Weg, auch mal zu guten Ideen “Nein” zu sagen, wenn es beispielsweise nicht genügend Ressourcen dafür gibt.
Unser Blickwinkel:
* In Entscheider-Positionen ist es unserer Meinung nach unabdingbar, erstmal “Nein” zu schlechten Ideen zu sagen. Also auch Mut zur Lücke beweisen und laufende Projekte einstellen.
* Bei der Inventur und Priorisierung kann ein “externes Killerkommando” helfen, um schwächelnde Projekte, halb gare Kompromisslösungen oder überholte Ideen zu identifizieren. Diese “Killer” müssen nicht unbedingt externe Berater, sondern können auch Kolleg:innen aus anderen Abteilungen oder Mitarbeiter:innen, die neu ins Unternehmen kommen, sein.
* Was unterscheidet “gute” von “schlechten” Ideen? Unserer Meinung nach wird eine Idee erst richtig gut, wenn sie iterativ weiterentwickelt wird, wenn Zeit und Ressourcen investiert werden, damit die Idee ein konkretes Problem löst. Um nicht in blinden Aktionismus zu verfallen und Ressourcen zu schonen, muss Strategie und Kreation Hand in Hand gehen.
* Eine klare DNA, saubere Strategie und Kreativitätsmethoden helfen dabei, Strukturen und Spielregeln zu setzen, die allen Beteiligten klar sind. So können Entscheidungen gemeinsam getroffen werden.
Unser Tool-Tipp:
Mit der “Even Over”-Methode zur strategischen Priorisierung
Klare Entscheidungen gegen bestimmte Projekte und Ideen zu treffen, fällt nicht leicht. Man ist schnell versucht, alles ein bisschen zu machen. Für den strategischen Fokus und um klare Entscheidungen zu treffen, kann mit “Even Over”-Statements (“sogar statt/selbst über” – sehr holprige Übersetzung im Deutschen) gearbeitet werden. Diese Methode ist auch gut in Teams einsetzbar.
Beispiel:
“Growth even over Quality.”
“Quality even over Growth.”
Du siehst: eine Umkehrung ändert die komplette Strategie.
Weiterführende Links:
Hier und hier gibt es mehr Beispiele und eine detailliertere Beschreibung der “Even Over”-Methode.
“Gegenwärtig nehmen Bildschirme die Hälfte unserer Gehirnzeit in Anspruch” – wieso wir uns überhaupt ablenken lassen könnt ihr im Artikel der Süddeutschen über das Buch von Gérald Bronner “Kognitive Apokalypse. Eine Pathologie der digitalen Gesellschaft” nachlesen.
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Vielen Dank, dass Du diesen Newsletter gelesen hast.
Kennst du jemanden, der/die am Newsletter oder Podcast auch Interesse hätte, dann leite die E-Mail gerne weiter.
Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!
Marina & Patrick.