Im Podcast INSIDE BREMEN diskutieren Holger Fricke (bildungspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS DEUTSCHLAND in der Bremischen Bürgerschaft) und Torsten Büchse (Unternehmer) über die Krise im Bremer Bildungssystem.
Bremen ist seit Jahrzehnten bundesweites Schlusslicht im Bildungsranking. Kritisiert werden Gleichmacherei, ideologische Ausrichtung, fehlende Elitenförderung, Lehrermangel, hohe Abiturientenquote und unbesetzte Ausbildungsplätze.
Die zurückgetretene Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) wird als Symbol des Scheiterns gesehen. Ihr Nachfolger aus Berlin gilt ebenfalls nicht als Hoffnungsträger. Fricke beschreibt die Bildungsbehörde als "unbeherrschbar" und von Bürokratie, Personalrat und Interessenverbänden blockiert.
Zentrale Probleme der Bildung in Bremen:
- Schlechte Unterrichtsqualität durch überforderte oder unmotivierte Lehrer.
- Hoher Anteil von Schülern mit Sprachdefiziten, insbesondere durch Migration.
- Fehlende Attraktivität des Lehrerberufs, Personalmangel und ungleiche Bezahlung.
- Abiturquote zu hoch, Ausbildungsberufe verlieren an Attraktivität.
- Unternehmen finden keine geeigneten Auszubildenden – aktuell ca. 1.600 offene Stellen.
- Ausbildungsabgabe wird als kontraproduktive Bürokratie kritisiert.
Lösungsansätze:
- Rückkehr zum Leistungsprinzip und Förderung leistungsstarker Schüler, sog. "Eliten".
- Attraktivere Gestaltung von Handwerks- und Ausbildungsberufen.
- Bessere Qualitätssicherung bei Lehrern und leistungsorientierte Bezahlung.
- Kleinere Klassen und gezieltere Sprachförderung.
- Diskussion, ob Bildungspolitik künftig bundesweit statt auf Landesebene geregelt werden sollte.
Die Gesprächsrunde zeichnet ein Bild des Bremer Bildungssystems als überlastet, ideologisch fehlgeleitet und organisatorisch blockiert. Beide Gäste sehen dringenden Reformbedarf, betonen aber auch die strukturellen Hindernisse.
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