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Willkommen im Energiesozialismus? In dieser Ausgabe sprechen wir mit Sven Schellenberg, dem hafen-, wirtschafts- und arbeitspolitischen Sprecher der BD-Fraktion, über aktuelle Energie-Rationierungen in Bremen.

Anlass ist die Ankündigung des Energieversorgers swb, Stromlieferungen an neue Großverbraucher zu rationieren, da der Netzausbau mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halte – und das trotz vergleichsweise geringer Sommerlast. Die Fraktion BÜNDNIS DEUTSCHLAND kritisiert ein „strukturelles Planungsversagen“ des Bremer Senats: Investitionen in die Strominfrastruktur seien verschleppt worden, Genehmigungen für energieintensive Projekte würden ohne ausreichende Netzkapazität erteilt.

Die aktuelle Lage wird als Alarmsignal für den Industriestandort bewertet: Bremen verkaufe sich als grüner Vorreiter, vernachlässige dabei aber notwendige Realitäten wie Speichertechnik, Backup-Systeme und einen entschlossenen Netzausbau. Es wird vor Produktionsstopps und einem Abwandern von Unternehmen wie Mercedes oder ArcelorMittal aufgrund fehlender Versorgungssicherheit gewarnt.

Die Folge zeichnet ein Bild von Bremen als „DDR 2.0“ und spricht von „Energiesozialismus“: Politisch motivierte Vorgaben ohne technisch-praktische Grundlagen führten ins energiepolitische Abseits. Schellenberg fordert eine ehrliche Bestandsaufnahme des Stromnetzes, unverzügliche Investitionen und klare Regeln für neue Großverbraucher. Ohne diese Maßnahmen drohten Stromengpässe, Produktionsausfälle und ein nachhaltiger Imageschaden für Bremen als Standort.

Abschließend heißt es, politisches Versagen werde kaum Konsequenzen nach sich ziehen – und die Wähler müssten kritisch über die bisherigen und zukünftigen Akteure nachdenken.

Email: podcast@insidebremen.de