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Am Wochenende des 3. und 4. Mai fand das Symposiums „Decolonising of Knowledges“ im Fanny Hensel Saal der mdw, im Rahmen der seit 2014 veranstalteten interdisziplinären Ringvorlesung „Transkulturalität_mdw“ statt. An zwei Abenden gab es Vorträge und künstlerische Beiträge zum Thema Dekolonisierung (Transkulturalität und Diversität).

Wissenschaft und Kunst stehen sich hier gegenüber – eine Plattform für einen umfassenden Diskurs wird geboten.

Viele wissenschaftliche Disziplinen haben eine lange koloniale Tradition. 
Wissensproduktion auf der ganzen Welt wurde und wird von westlichen Konzepten dominiert –
so natürlich auch die akademische Arbeit.

Dieses Symposium befasste sich mit Ansätzen, welche die hegemonialen Machtverhältnisse,
bestimmte Theorien und Methoden durchleuchteten, aufwarfen und zur Diskussion darüber anregten.

Das Programm dieses internationalen Symposiums umfasste vier Hauptbeiträge.
Der Eigenklang versucht in dieser Sendung einen groben Überblick über die Thematik zu geben.

Das Motto des ersten Tages lautet „Meeting of Knowledges“.
Das Konzept ist ein Modell für die Transformation von Universitäten in Brasilien.
Aus autochthonen, sollen durch Einbeziehung „anderer“ Kenntnisse in die Lehrpläne,
transkulturelle Räume entstehen. José Jorge de
Carvalho sprach über dieses
revolutionäre Konzept und seine derzeitige Expansion in Brasilien, bzw. Lateinamerika.

Im Vortrag von María do Mar Castro Varela wurden die paradoxen Eigenschaften der Universitäten
beschrieben, die zum einen zur Stabilisierung hegemonialer Normen beitragen, und zum anderen
Raum für Widerstand gegen soziale Ungerechtigkeiten bieten.

Unter dem Motto „Decolonising World Music“ gab am zweiten Tag der Begriff „Worldmusic“ verschiedene
Implikationen: Michael Birenbaum Quintero lieferte eine Rekonzeptualisierung des Begriffs, anhand
zweier Fallstudien aus Kolumbien: Champeta-Musik und Nueva Música Colombiana wurden hierfür
gegenübergestellt. Aus diesem Vortrag werden sie ein paar Auszüge zu hören bekommen.

Gabriele Klein skizzierte, wie Prozesse der Entkolonialisierung im Tanz durch ihre Stellung im globalen
Kunstmarkt geprägt sind. Den Schwerpunkt legte sie dabei auf die Arbeit der Choreografin und Tänzerin
Germaine Acogny.

Die Podiumsdiskussionen nach den Vorträgen des jeweiligen Tages führten das Thema mit den Ideen weiter.
Abends wurde das Symposium durch unterschiedlichste künstlerische Darbietungen abgerundet.
Am Freitag gab es einen Workshop mit dem Titel „South-Eastern Vocal Styles“, den vier
Sängerinnen mit transkulturellem Hintergrund leiteten. Golnar Shahyar war eine der Vokalistinnen
beim Workshop. Sie stammt aus dem Iran und erzählt im Eigenklang ihre persönlichen Erfahrungen
als Musikerin in Wien und ehemalige Studentin an der mdw.

Am Samstag spielte das Ensemble „Kurdophone“ ein Konzert, welches den kulturellen Schmelztiegel
Wien widerspiegelt. Hören Sie im Eigenklang ein paar Musikstücke von der aktuellen CD „Isomer“.

Die renommierte „Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien“ genießt international h
ohes Ansehen. Deshalb ist sie wohl der geeignetste Ort, um einen wissenschaftlichen und
künstlerischen Diskurs zu fördern. Ein weiteres Ziel ist es, fruchtbare Gedanken zu
Transkulturalität und Diversität zu teilen und durch Erfahrungsaustausch den Diskurs anzuregen.

Mehr Informationen zum Symposiums gibt es unter:
www.mdw.ac.at/ive