Eben noch erste Testfahrten in Winterberg und Altenberg, jetzt schon Abflug zum Weltcup im chinesischen Yanqing: Der Saisonauftakt der Bobfahrer kommt in diesem Jahr einem Blitzstart gleich. Zwar zeichnet sich die Disziplin Bob vor allem durch explosive Sprints am Start aus, doch wie es diesmal losgeht, ist für alle gewöhnungsbedürftig. Im Wintersportpodcast "Dreierbob" von Sächsische.de berichten Top-Pilot Francesco Friedrich und Bundestrainer René Spies von den besonderen Herausforderungen.
"Es ist mehr oder weniger ein Kaltstart", sagt Spies - und klingt dabei entspannt. Die Energie- und Umweltdebatte sei am Bobsport nicht vorbeigegangen. "Wir haben uns deshalb dazu entschieden, in diesem Jahr später ins Eis zu gehen", erklärt er. Weil der Oktober teils viel zu warm ist, sei es nur konsequent und richtig, dass das Vereisen auf den deutschen Bahnen später losging. "Auch wenn wir dadurch Wettbewerbsnachteile haben, weil alle anderen schon länger fahren. Wir wollten einfach dieses Zeichen setzen", betont Spies.
Für den Weltklasse-Piloten Friedrich bedeutet das allerdings, dass er nur wenige Tage Bahntraining absolvieren konnte. Am Dienstag ging es noch einmal in Altenberg den Eiskanal hinunter, tags darauf hob der Flieger nach China ab. Auf der Olympiabahn von 2022, wo er zu seinen Olympiasiegen Nummer drei und vier gefahren ist, findet kommende Woche der erste Weltcup statt. Reicht diese knappe Vorbereitung?