Helene Hegemann ist Drehbuchautorin, Regisseurin und Autorin – ihr Romandebüt „Axolotl Roadkill“ war 2010 erst eine literarische Sensation und dann ein Skandal, weil Hegemann einige Parts des Buches fast 1:1 aus einem anderen Buch und von einem Blog gesamplet oder nun ja, kopiert, hatte. Die einen sagen so. Die anderen sagen so. Am Ende der Diskussion kannte man auf jeden Fall Hegemann, aber auch den Schriftsteller und Blogger Airen etwas besser, bei dem sich Hegemann bedient hatte. Andererseits knallte „Axolotl Roadkill“ auch und vor allem wegen ihrer Schreibe und man konnte schon damals erkennen, dass sie ein literarisches Talent ist.
Das beweist sie nun auch wieder mit „Schlachtensee“ – eine Short Story Sammlung, die diesen Titel trägt, weil Hegemann zur Zeit der Entstehung in der Nähe des Berliner Sees lebte. 14 Stories sind drin und es fällt mir schwer, hier adäquat wiederzugeben, was in ihnen passiert. Sagen wir so: Es ist eine ganze Menge. Und ganz oft passieren ganz beiläufig recht unglaubliche Geschichten. Ein verbindendes Element sind allerdings beschädigte oder sich verändernde Körper – oder Ausscheidungen davon. Eine Story entspinnt sich zum Beispiel auf sehr poetische Weise um einen Popel. Es tauchen aber auch Wildschweine, Hitler, Blässhühner, Oligarchen mit Anger Issues, suizidale Drogendealer in diesen Stories auf– und immer wieder dekadentes Jungvolk auf, dass belesen, depressiv und der freien Sexualität frönend durch das Leben surft.
Dank des Verlags Kiepenheuer & Witsch haben wir wieder zwei Verlosungsexemplare für euch: Schreibt uns einfach eine Mail mit dem Stichwort „Schlachtensee“ an verlosung@diffusmag.de, wenn ihr eines gewinnen wollt. Viel Glück dabei!