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„Das Gros der Bevölkerung ist in einer Kranken- und Pflegeversicherung abgesichert, die nach dem Solidaritätsprinzip organisiert ist“, so Dr. Jochen Pimpertz zu Beginn des Interviews. Ob deswegen weite Teile der medizinischen und pflegerischen Versorgung nach marktfernen oder marktüblichen Regeln organisiert werden sollten, sei die entscheidende Frage. Aus ökonomischer Sicht positioniert sich Dr. Pimpertz klar: „Dort, wo es knapp ist, sollte der Preis steigen.“ Sowohl Kranken- als auch Pflegeversicherung könnten solidarisch organisiert sein, aber man müsse deswegen nicht jeden Preismechanismus bei den Versorgern ausklammern.

Im Hinblick auf die zunehmende Überforderung unseres Gesundheitssystems durch eine alternde Gesellschaft spricht Dr. Olaf Gaus die Möglichkeit an, mit digitalen Methoden fehlende Versorgungsressourcen im ärztlichen Bereich und in der Pflege zu ersetzen. Dr. Jochen Pimpertz sieht die Digitalisierung mit Bezug auf die Verfügbarkeit von Patient*innendaten, die Organisation von Abläufen sowie im Rahmen von assistierenden Systemen als wichtig an. Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land seien Digitalisierungsansätze sinnvoll, sofern sie zu vertretbaren Kosten und einem Nettonutzen führen würden. „Das Interesse an der Digitalisierung besteht, es wird nur nicht angereizt“, ergänzt Dr. Jochen Pimpertz. Inwiefern marktübliche Regeln im Gesundheitswesen die Digitalisierung vorantreiben und für eine Aufrechterhaltung der hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen sorgen könnten, wird im DMGD-Talk weiter erörtert.