Die Eisenbahn rettet das Klima. So lautet die Vision. Tages- und Nachtzüge von Madrid nach Mailand, von Berlin nach Brüssel sollen Kurzstreckenflüge überflüssig und das Autofahren unattraktiv machen. Statt endloser Lkw-Kolonnen sollen Güterzüge im Nachtsprung Container durch ganz Europa transportieren. Sicher und klimafreundlich.
Doch ein attraktives Transeuropäisches Eisenbahnnetz, schnelle und regelmäßige Verbindungen zwischen den europäischen Städten und ein kundenfreundlicher Ticketverkauf, das sind eher Wünsche als Wirklichkeit. Eine Bahnfahrt von Amsterdam nach Rom ist heute mehr Abenteuer als eine echte Reisealternative zu Flugzeug und Auto.
Einer der wenigen Eisenbahner, die seit Jahren einen ganz anderen Kurs einschlagen, ist Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Bundesbahn und Präsident des europäischen Eisenbahnverbands CER. Was muss getan werden, um das Projekt „Europa auf der Schiene“ endlich in Fahrt zu bringen?