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Einsamkeit ist nicht gleich Einsamkeit. In dieser Folge wird der Unterschied zwischen emotionaler und sozialer Einsamkeit beleuchtet. Gleichzeitig werden persönliche Erfahrungen zu diesem Thema geteilt. Niemand in Deinem Umkreis sagt Dinge wie „Gestern hab ich mich voll einsam gefühlt.“? Die meisten Menschen reden nicht gerne darüber, dass sie sich einsam fühlen. Dennoch ist jeder Mensch mit diesem Gefühl des Alleine- und Verlassenseins vertraut. Gerade in Zeiten des Social Distancing ist das Thema präsenter als jemals zuvor.

Eine Studie von Brooks et al. (2020) lässt die Schlussfolgerungen zu, dass die Quarantäne-Zeit während der Corona-Pandemie (2020) negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Menschen hatte: Reizbarkeit und schlechte Stimmung nahmen während dieser Zeit drastisch zu.

Die Arbeit von Julianne Holt-Lunstad von der Brigham Young University in Utah (USA) basiert auf einer Kombination von zwei Meta-Analysen. Die erste umfasste 148 Studien mit mehr als 300.000 Teilnehmer:Innen und ergab, dass eine größere soziale Verbundenheit mit einem um 50 Prozent verringerten Risiko für einen frühen Tod verbunden ist. In die zweite Analyse flossen 70 Studien mit 3,4 Millionen Menschen aus Nordamerika, Australien, Europa und Asien ein. Diese Studien untersuchten die gesundheitlichen Folgen von Menschen, die von sozialer Isolation, Einsamkeit oder Alleinleben betroffen waren. Die Forscher:Innen fanden heraus, dass alle drei einen signifikanten und gleichen Effekt auf das Risiko eines vorzeitigen Todes hatten, der dem Effekt anderer gut akzeptierter Risikofaktoren wie Fettleibigkeit entsprach oder diesen übertraf.

 

Brooks, S. K. et al. (2020): The psychological impact of quarantine and how to reduce it: rapid review of the evidence. In: The Lancet, 395. Jg., Heft 10227, S. 912-920.