In dieser Folge geht es allgemein darum, was du tun kannst, um mehr zu spüren, dass du Kontrolle über dein Leben hast. Ich gebe Antworten auf die Fragen: Was ist Selbstwirksamkeit und wie kann ich sie stärken? Was ist der Mechanismus hinter Gewohnheiten und wie kann ich diesen nutzen, um gesunde Routinen aufzubauen? Wann werden wir uns bereit fühlen?
Zusätzliche Infos zur Folge:
Selbstwirksamkeit und konkret Selbstwirksamkeitsüberzeugungen sind ein zentraler Bestandteil der sozial-kognitiven Theorie von Albert Bandura. Bandura (1999) geht davon aus, dass es nichts gibt, was einen größeren Einfluss darauf hat, wie Personen ihre eigene Handlungsfähigkeit wahrnehmen, als ihre Selbstwirksamkeitsüberzeugung, welche deswegen in einem hohen Maß deren Motivation, Affekte und Handlungen beeinflusst. Selbstwirksamkeitsüberzeugungen beruhen auf der persönlichen Wahrnehmung von Personen, über die notwendigen Fähigkeiten zu verfügen, Ziele aus eigenem Antrieb erreichen zu können und ihr Leben sowie ihre Umwelt beeinflussen und kontrollieren zu können (vgl. Bandura 1999, S. 46). Nach Bandura (1999) speisen sich Selbstwirksamkeitsüberzeugungen aus vier verschiedenen Informationsquellen:
- Eigene Meisterschaft: Kann erreicht werden, indem man Probleme in aufeinanderfolgenden, erreichbaren Schritten angeht und durch die hierbei erzielten Erfolge eine Bestätigung der persönlichen Selbstwirksamkeit erhält, die sich mit jedem erreichten Ziel erhöht. Um eine robuste Selbstwirksamkeit zu entwickeln, ist es notwendig, durch Beharrlichkeit Widerstände und Schwierigkeiten zu meistern.
- Stellvertretende Erfahrungen: Wenn Personen andere dabei beobachten, wie sie durch ausdauernde Anstrengungen Erfolg haben, können sie zu der Überzeugung gelangen, auf diese Weise ebenfalls erfolgreich handeln zu können. Zudem können kompetente soziale Modelle die Selbstwirksamkeit anderer fördern, indem sie diesen ihr Wissen und ihre Fertigkeiten übermitteln.
- Soziale Einflussnahme: Werden Leute von anderen überzeugt, dass sie alles haben, um erfolgreich sein zu können, entwickeln sie mehr Beharrlichkeit und eine größere Bereitschaft, sich anzustrengen. Wirksamer noch ist es jedoch, Aktivitäten zu arrangieren, die anderen Personen erfolgreiche Erfahrungen ermöglichen.
- Verbessern des physischen und emotionalen Status: Personen orientieren sich zu Einschätzung ihrer Fähigkeiten an ihrem physischen und emotionalen Status. Sie können deshalb Anspannung, Ängste und Depressionen als persönliches Defizit werten und Müdigkeit und Schmerzen bei körperlichen Aktivitäten ihrer niedrigen physischen Leistungsfähigkeit zuschreiben. Um diesbezügliche negative Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zu verändern, bedarf es einer Verbesserung des physischen und emotionalen Status sowie einer Korrektur der Falschinterpretation von körperlichen Erscheinungen.
Quelle: Bandura, A. (1999): A social cognitive theory of personality. In: L. Pervin, O. John, (Hrsg.): Handbook of personality. 2. Auflage, Guilford Publications, New York, S. 154 – 196. Abgerufen von https://www.uky.edu/~eushe2/Bandura/Bandura1999HP.pdf am 01.03.21.