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230224PC Ein Mann namens Otto 

Mensch Mahler am 24.02.2023

Irgendwann hatte ich ihn schon mal gesehen. Aus Ove wurde Otto, aus Saab wurde Chevrolet, aus dem Schwulen Adrian wurde der Transgender Malcom und aus der Iranerin Parvaneh wurde die Mexikanerin Marisol. Kein Zweifel: Ein Mann namens Otto, gerade in den Kinos angelaufen, ist ein Remake von Ein Mann namens Ove. Nur dass das Original in Schweden spielt, die Neuverfilmung in Pennsylvania.

Ich habe beide Filme gesehen – und habe mich im Nachhinein gefragt, ob es sich gelohnt hat, den Film quasi zweimal zu sehen.

Die Antwort lautet eindeutig: Ja. Und das liegt an Tom Hanks, der immer noch einer der größten Charakterdarsteller ist, die ich kenne. Und auch daran, dass der junge Otto von Hanks Sohn Truman gespielt wird. Und da ist ja auch noch die Mexikanerin Marisol, die mit ihrem Temperament wie ein Hurrikan alles wegfegt, was sich an Problemen in ihren Weg stellt. 

Und diese Botschaft kann man nicht oft genug sehen und hören: Ein Mann, vom Leben gebeutelt, der nur noch eines will: seiner geliebten Frau in den Tod zu folgen, wird vom Leben selbst daran gehindert. Jeder Versuch schlägt fehl und aus jedem erwächst eine wichtige Rolle für Otto. „Er leidet an einem zu großen Herzen“ sagt die Ärztin im Krankenhaus. Und Marisol lacht herzlich über diese Doppeldeutigkeit. Fazit: das Leben findet weiter statt, wenn man noch gebraucht wird.

Ein Mann namens Otto – unbedingt anschauen, auch wenn man ein Mann namens Ove schon gesehen hat. Das Buch von Frederik Backmann mit demselben Titel lohnt sich auch – schon allein deshalb, weil sich auf 362 Seiten noch mehr Tiefgang unterbringen lässt als in 2 Stunden Kino. Am Ende siegt die Menschlichkeit. Eine schöne Message in unmenschlichen Zeiten. 


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