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Gerechtigkeit für Israel und Palästina. Mensch Mahler am 14.6.2022 

Lieber Volker Beck, ich schreibe Dir, weil ich Dich mag. Ich habe Dich vor Jahren in Berlin interviewt und war beeindruckt von Deinem Kampf für die Rechte von Lesben und Schwulen und überhaupt allen queeren Menschen. Jetzt bist Du Präsidenten zum der Deutsch-israelischen Gesellschaft gewählt worden. Ein wichtiger Job, ohne Frage. Deine erste Äußerung war die Aufforderung an die Bundesregierung, ein klares Bekenntnis zur Freundschaft mit Israel abzulegen. So weit so gut. Aber Du, lieber Volker und mein grüner Verbündeter, gehst noch weiter – und da wird es mir in aller Freundschaft zu viel. Du sagst: „Wenn die Generalversammlung oder der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Israel häufiger verurteilt als den Rest der Welt, dann ist etwas mächtig faul.“

Hier, mein Freund Volker Beck, steige ich aus. Israel sollte sich wie jeder andere Staat der Welt auch an geltendes Völkerrecht halten. Auch den Palästinensern gegenüber, denen sie beharrlich einen eigenen Staat vorenthalten und deren Gebiete sie völkerrechtswidrig besetzt halten. Und wenn sie gegen geltendes Völkerrecht und gegen die allgemeine Erklärung der Menschenrechte verstoßen, bekommen sie genauso eins auf den Deckel wie jeder andere Staat der Welt auch. Schluss mit der Sonderrolle für Israel.

Lieber Volker, bitte komme mir jetzt nicht auch noch mit der historischen Schuld. Die haben wir nicht dem säkularen Staat Israel gegenüber, sondern der weltweiten Religionsgemeinschaft der Juden. Wenn schon die halbe Welt diese beiden Größen nicht unterscheiden kann, Du als Kenner der Geschichte solltest das doch draufhaben. Ich freue mich auf Deine Antwort. 


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