231102PC Kino im Kopf
Mensch Mahler am 02.11.023
Ich bin fasziniert. Der Film hat mein „Kino im Kopf“ getroffen. Fast zu 100%. Kennen Sie das? Sie haben ein tolles Buch gelesen und schauen sich später die Verfilmung an. Und sind enttäuscht. Nicht, weil der Film schlecht war. Sondern weil ihr Kino im Kopf stimmiger war.
Gestern habe ich mir mal wieder „Herr der Gezeiten“ von Barbara Streisand angesehen. Mit ihr selbst und Nick Nolte in den Hauptrollen. Das Buch, das „Die Herren der Insel“, im Original „The Prince of Tides“ steht seit Jahrzehnten und stark zerfleddert in meinem Regal. Dieses Drama um die Krabbenfischerfamilie Wingo ist im Buch, in meinem Kopfkino und in der Verfilmung nahezu identisch.
100 Jahre Radio. Und in der Folge Podcast, Hörbuch, Feature, Reportage oder einfach eine gute Moderation. Niemals würde ich es zulassen, dass Video den Radio-Star killt. Nicht mit mir! Ich bin bekennender Cineast. Weiss wohl, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte. Habe selbst schon vor und hinter der Kamera gestanden. Fast reumütig bin ich zum Radio zurückgekehrt. Weil ich es spannender finde, Menschen dazu zu animieren, sich ihr eigenes, individuelles Kino zu erschaffen. Bilder, die nur ihnen gehören. Charaktere, die nur sie sehen. Und die sie weder mit anderen teilen wollen noch müssen.
Als unsere Kinder noch klein waren, sind wir in ein Haus mit offenem Kamin eingezogen. Ab sofort hat die Glotze die zweite Geige gespielt. Zu sechst saßen wir vor dem knisternden Kaminfeuer. Papa, Mama, erzählt uns eine Geschichte. Diese Abende sind mit die wertvollsten, die ich erinnere. Storyteller ist dann auch mein Beruf geworden. Als Pfarrer auf der Kanzel und als Radioaktiver.
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