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Description

Wie so oft reise ich einen Abend vorher an, Ziel ist dieses Mal das Vogtland. Es führt mich zu einem Hof ganz am Ende der Straße, da wo sich „Igel und Hase Gute Nacht sagen“, denke ich mir. Nichts kann ich erkennen, nachdem die Scheinwerfer meines Autos erlöschen, nur Sterne, den Mond und ein paar Grillen kann ich hören. Für mich steht der Bus im Hof bereit und ich krabbele ins Dachzelt und schlafe direkt ein.

Nach 5 Stunden klingelt mein Wecker. Immer noch Nacht. Alles dunkel. Franziska holt mich in Gummistiefeln und warmer Strickjacke und einem Korb lauter guter Dinge ab - warmer Tee, Kaffee, einer Decke und natürlich ihre Kamera. Wir laufen los. Bin viel zu sehr auf Stadt und Hochsommer eingestellt, merke ich. Meine Sandalen sind nach ein paar Minuten vollkommen nass und ein Pullover wäre gut gewesen. Auf dem Land ist‘s alles immer anders. Das Gras voller Tau, die Sonne zeigt sich langsam. Die Kühe scheinen noch zu träumen. Wir laufen. Bis zur Lieblingsstelle von Franziska, draußen - weit ab vom Dorf auf einer Wiese unter freiem Himmel. Das war ihr Wunsch.

Dann tauchen wir ein in ihr Universum, welches Licht und Schatten vereint. So tauchen in unserem Gespräch Themen wie Scham, Ängste, Grenzen, Panikattacken, Unsicherheit auf & dann sprechen wir aber genauso über ihre größte Liebe, die Natur; das Entdecken des eigenen Körpers bis hin zur Lust; der Freude an ihrer Arbeit und ihrem Leben auf dem Land mit ihren Kindern und ihrem Partner. 

Zu ihrem Schaffen: Franziska erschafft mutige Selbsterfahrungsräume, in welchen Menschen ihrer ureigenen Nacktheit begegnen können, manchmal mit und manchmal ohne Kleider. Es ist die innere „Fühlfalt“, die sich in ganz persönliche Geschichten hüllt und durch die Kamera in Bilder gekleidet wird, Bilder, die nichts mehr mit unserer ursprünglichen Idee vom Fotografiert werden zu tun haben.

 

Sie konzipiert Workshops, die sich spielerisch mit Intimität, Angst, Loslassen, Freundschaft oder Mut beschäftigen. Es sind die Themen, die uns alle im Innersten umtreiben, aber wie selten erlauben wir uns in unsere eigene Geschichte hineinzuschauen? Wenn Menschen sich in so einem intimen und zugleich verspielten Raum zum ersten Mal begegnen, entsteht Wundersames.

 

Ihr größter Wunsch ist es, dass die Erforschung der inneren „Fühlfalt“ und das Wahrnehmen und Leben der eigenen Stärken einen Platz in der täglichen Schulbildung bekommen. Wenn wir uns selbst gut kennen, uns schätzen und einen Ausdruck für unser inneres Universum entwickeln, verlieren Scham, Abwertung, Hass und Neid sofort ihren Nährboden.

www.linktr.ee/streifenblicke


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