Wut, das ist Selbstverteidigung und Überlebensmechanismus, ist heiße flammende Energie, die von unten nach oben brodelt und unsere Synapsen flutet. Der ganze Körper ist bereit für eine Aktion: Es hieße jetzt eigentlich, die eigenen Grenzen zu verteidigen. Aber... Kann man das wirklich bringen? Ist das überhaupt berechtigt? Man versteht ja auch, wieso die andere Person so gehandelt hat. Man will ja auch nicht unfair werden.
Auch wir haben, wie viele Frauen, die wir kennen, lange Jahre unsere Wut in uns festgehalten, gedeckelt, nach unten gedrückt. Und Alkohol hat uns dabei geholfen. Als wir nüchtern wurden, war die Wut eines der ersten Gefühle, das sich mit aller Kraft zurückgemeldet hat. Für Mika blieb es lange Zeit ein Trigger, mit dem sie nicht gut umgehen konnte. Mia ist eigentlich ständig wütend, aber deckelt sich trotz allem noch. Für wen eigentlich? Wir sprechen über die Wut als Trigger für Suchtdruck und für Selbstverletzung sowie über Geschlechterrollen und Erziehung, die uns für Jahre den Blick auf unsere eigentlichen Gefühle verstellten. Und... Kann man Wut vielleicht üben?
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