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Manchmal klingt mein Alltag eher nach Pjöngjang als nach Peking: Vor ein paar Tagen meldete sich eine "besorgte" Polizeibeamtin, nachdem meine Telefonnummer in ihrem Warnsystem aufgeklappt sei. Warum? Weil ich einen Anruf aus dem Ausland erhalten habe, und nun möglicherweise Opfer eines Betrugs geworden sei.

Es ist schon bemerkenswert, wie stark der Parteistaat wieder das Misstrauen gegenüber dem Ausland schürt: von Anti-Spionage-Kampagnen über apokalyptische Fernsehnachrichten bis hin zu Propaganda-Slogans im Straßenbild. Natürlich fühlt sich insbesondere die Jugend in den großen Städten davon genervt. Doch wie ich in der neuen Folge des Beijing Briefing schildere, verfangen jene Botschaften bei Abermillionen Chinesen erstaunlich effizient. Das Narrativ einer diffusen Bedrohung von außen soll dabei vor allem einen Zweck dienen - und zwar von den eigenen wirtschaftlichen Problemen ablenken.

Kontakt: BeijingBriefing@gmail.com


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