Die Invalidenversicherung ist immer häufiger mit komplexen Fällen konfrontiert. Waren es früher beispielsweise Hüft – oder Knieleiden, die einfach zu diagnostizieren waren, gehen heute schon mehr als die Hälfte der Renten an Menschen mit psychischen Leiden. Zunehmend sind die zuständigen Stellen auch mit diffusen Krankheitsbildern wie zum Beispiel Long Covid konfrontiert.
Medizinische Gutachten spielen bei Entscheidungen über einen Rentenanspruch oft das Zünglein an der Waage. Dabei gilt der Grundsatz: Je diffuser die Diagnose, desto aufwändiger und langwieriger wird das Gutachten und desto mehr Personen sind involviert. Karin Hansen, Geschäftsführerin der Pensionskasse Rheinmetall, und Andreas Dummermuth, Leiter der IV-Stelle Schwyz, geben im Gespräch mit Mirjam Breu spannende Einblicke. Andreas Dummermuth spricht offen über die Glücks- und Pechmomente im System und über Missstände. So kann es entscheidend sein, welche Gutachterfirma den Fall beurteilt. Je nachdem liegt die Chance auf eine Rente zwischen knapp 3 oder knapp 30 Prozent. Karin Hansen erläutert die Sichtweise der Pensionskassen und fordert bessere Begleitung der Betroffenen. Beide setzen auf Prävention – und blicken auch auf Zukunftstechnologien wie KI. Denn: Ein Gutachten kann über das Leben einer Person entscheiden.
Hannes Blatter und Mirjam Breu diskutieren, ordnen ein und klären Details mit Karin Hansen und Andreas Dummermuth.