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Kaum etwas hat die Medien (und die Menschen) in letzter Zeit so bewegt wie das U-Boot, das auf der Suche nach der Titanic gesunken ist. Und kaum etwas hat in letzter Zeit die Menschen (und die Medien) so aufgeregt wie die Aufmerksamkeit, die das U-Boot auf sich gezogen hat: Wie kann es sein, dass sich die Medien auf das Schicksal der fünf Menschen im U-Boot stürzen und die 500 Menschen, die zur gleichen Zeit im Mittelmeer mit einem Flüchtlingsboot ertrinken, links liegen lassen? Sogar den Medien ist das unheimlich geworden. Es kam zur grossen Moraldebatte über Ethik, Klicks und Millionäre. Die Zerknirschung wird nicht lange anhalten. Denn im Kern geht es gar nicht um die Medien, sondern darum, wie wir Menschen ticken: Wir haben eine fatale Schwäche für Heldinnen und Helden und für spannende Geschichten. Für namenlose Migranten ist das ein grosses Problem. Aber es gibt einen Ausweg. Mein Wochenkommentar über die Rolle von Geschichten bei der Wahrnehmung der Welt.

Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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