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World Going Public

Nevrotic Gnome aka Hugo kommt aus Briançon in Frankreich, der dritthöchstgelegenen Stadt Europas und er macht eine interessante Mischung aus Dub, Techno und Worldmusik. Großzügigerweise hat er alle von ihm geschriebenen Stücke, und das sind immerhin knapp 50 Stück, in die Public Domain gestellt.

Torsten: Viele Deiner Tracks klingen sehr professionell. Zum Beispiel ist “Pink” ein tolles Stück um bei Parties von den Chemical Brothers auf Punjabi MC überzuleiten. Auch das hier vorgestellte “How High” klingt gut und hochwertig. Warum stellst Du Deine Songs in die Public Domain statt sie kommerziell zu vermarkten? Hast Du keine Angst, dass sie von Trittbrettfahrern kommerziell ausgeschlachtet werden?

Hugo: Ich habe mich entschieden meine Songs als Public Domain zu veröffentlichen, weil es mir einfach als beste Möglichkeit erscheint meine Musik mit einer großen Öffentlichkeit zu teilen. Ich glaube kaum, dass Freerider meine Musik kommerziell nutzen: die Songs sind sehr persönlich, weshalb ich glaube, dass sie nicht so vielen Leuten gefallen werden.

Torsten: Wie sehen Deine musikalischen Zukunftspläne aus?

Hugo: Ich werde natürlich weiter Musik machen. Allerdings werde ich mich jetzt mehr auf Live-Projekte konzentrieren. Und diese werde ich auch als Public Domain oder unter freien Lizenzen veröffentlichen. Gerne würde ich auf freien Parties ein paar Live-Sets spielen.

Torsten: Sehr bestimmend für das Stück “How High” ist die Aufnahme einer Gitarre, die eine arabisch klingende Tonfolge spielt. Wo hast Du dieses Sample her?

Hugo: Ich habe die Gitarre einfach selber eingespielt. Die anderen Instrumente sind entweder Samples oder über Midi eingespielte virtuelle Instrumente.

Torsten: Verdienst Du mit Deiner Musik Geld oder wovon lebst Du?

Hugo: Nein, bisher habe ich mit meiner Musik noch keinerlei Einnahmen gemacht. Ich möchte auch gar kein kommerzieller Künstler werden, weil ich in meinen Projekten völlige Freiheit will und brauche. Meine Songs sollen gar nicht von einem großen Publikum gehört werden. In meinem normalen Leben studiere ich Architektur, das ist alles.

Noch zwei Worte zur Public Domain:

1.) Hier habe ich gerade die Auffassung entdeckt, dass Werke die in der Public Domain stehen, nicht automatisch kommerziell genutzt werden können. Das scheint zumindest Deutschland zu betreffen, denn, wie man diesem Dokument entnehmen kann, gab es vor 15 Jahren in Deutschland entsprechende Gerichtsurteile dazu.

2.) Die Creative Commons-Initiative bietet Autoren zumindest in den USA eine eigene Möglichkeit Werke in die Public Domain zu geben. Laut der dort veröffentlichen Bestimmung, gestatten es die Autoren, die diese Möglichkeit nutzen, dass Ihre Werke frei reproduziert, verteilt, übertragen, genutzt, verändert, vertieft oder auf jede andere Art und Weise durch jedermann genutzt werden können, kommerziell oder nicht-kommerziell, einschließlich Arten, die noch nicht erfunden oder erdacht wurden. Lt. Creative Commons ist das im Wirkungsbereich des deutschen Urheberrechtes nicht möglich (siehe hier).


Die Jagdprozession der Zwerge” – gefunden auf Wikimedia Commons

Nevrotic gnome – How high

sj2tv

World Going Public

Nevrotic Gnome aka Hugo is from Briançon in France, which is situated directly in the Alps and is one of the three highest cities in Europe. Great is also the spirit of musician Nevrotic Gnome cause he gave his, by now almost 50 songs, which comprise of an interesting mixture of Dub, Techno, Worldmusic and Trip-Hop, directly into the Public Domain.

Torsten: Your tracks sound very professionell. For example “Pink” is just a great song that on parties can be played right after Chemical Brothers or Punjabi MC. Also “How High”, which we introduce here, sounds good and has a very professionell flow. Why do you give your songs into the Public Domain instead of selling them commercially? Aren’t you afraid of freeriders who will get rich on your songs?

Hugo: I’ve decided to publish my songs under public domain because to my mind it was the best solution to share my music with a large public. I don’t really think freeriders could use my music for commercial purposes: this songs are very personal, that’s why they can’t please too many people.

Torsten: What are your plans for the future?

Hugo: I will continue to make music. Now I focus my attention to live projects. I’m going to publish them into the public domain or under free licences, I don’t care. And I would prefer to play my live projects in free parties.

Torsten: The recording of a guitar that plays some arab sounding tones is very dominant in the track “How High”. Where did you get that recording from?

Hugo: I’m playing the guitar by myself. Other instruments are samples or virtual midi instruments.

Torsten: Do you earn money with your music or what do you live from?

Hugo: So far I haven’t earned money with my music. I don’t want to become a commercial act, because I want to have a total liberty in my projects: these songs shouldn’t be made for a large public. In my live, I study architecture. That’s all !

One last word to the term “Public Domain”. In many jurisdications this is not a juridical term from which spring certain rights. If you are interested in more information have a look at the Wikipedia article on “Public Domain”.


“Hunting procession of the dwarfs” – found on Wikimedia Commons

Nevrotic Gnome – How High

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