Ist Influencer ein richtiger Job? In dieser Folge widmen sich die Radiojournalisten Tim Koschwitz und Djamil Deininger einem Thema, das polarisiert.
Während Tim die Pro-Seite vertritt und die unternehmerischen Fähigkeiten sowie die Expertise von Influencern hervorhebt, argumentiert Djamil auf der Contra-Seite, dass Influencern die Fremdbestimmung und die Struktur eines klassischen Jobs fehlen. Mit einer Prise Humor und scharfsinnigen Argumenten loten die beiden die Grauzonen dieses modernen Berufsfelds aus. Wie immer haben sie die Seiten per Los entschieden, um aus ihren Meinungsblasen auszubrechen und Euch dazu anzuregen, das Thema aus neuen Perspektiven zu betrachten. Freut Euch auf eine lebhafte Debatte, die von Neid, Privilegien und der Frage nach harter Arbeit geprägt ist!
Pro und Contra: Ist Influencer ein Job?
Pro-Argumente (Tim Koschwitz)
Selbstständigkeit und Unternehmertum: Influencer sind oft Selbstständige, die wie Ein-Person-Unternehmen agieren. Sie tragen das volle Risiko und müssen kontinuierlich kreativen Content produzieren, um relevant zu bleiben.
Expertise und Authentizität: Viele Influencer sind Experten in ihrem Bereich (z. B. Kochen, Fitness, Mode) und bieten glaubwürdige Empfehlungen, die auf ihrer Erfahrung basieren. Ihre Authentizität ist entscheidend, um das Vertrauen der Community zu halten.
Hoher Arbeitsaufwand: Der Job erfordert ständige Kreativität, Planung und Anpassung an Trends. Content muss produziert, bearbeitet und an Plattformen angepasst werden, was zeitintensiv ist.
Langfristiger Aufbau: Erfolg als Influencer kommt nicht über Nacht. Viele arbeiten jahrelang, investieren in Equipment und bauen ihre Community auf, bevor sie davon leben können.
Vergleich mit anderen Berufen: Influencer sind wie Verkaufstalente oder Medienproduzenten, die ihre eigene Marke aufbauen. Beispiele wie die Dachdeckerin oder Sally zeigen, wie Expertise in ein Geschäftsmodell umgewandelt wird.
Contra-Argumente (Djamil Deininger)
Fehlende Fremdbestimmung: Ein „richtiger“ Job ist durch Vorgaben, feste Arbeitszeiten und Fremdbestimmung geprägt. Influencer hingegen gestalten ihren Tag frei und arbeiten primär für ihr eigenes Ego und ihren Profit.
Privilegierte Arbeitsbedingungen: Influencer genießen flexible Arbeitszeiten, kostenlose Reisen und die Möglichkeit, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Dies unterscheidet sie von anstrengenden, körperlichen oder bürokratischen Jobs.
Geringer gesellschaftlicher Nutzen: Viele Influencer produzieren oberflächlichen Content (z. B. belanglose Captions oder gestohlene Sounds), der keinen vergleichbaren Wert wie traditionelle Berufe (z. B. Fliesenlegen) hat.
Neid und Empörung verständlich: Menschen mit „normalen“ Jobs fühlen sich zu Recht verärgert, wenn Influencer ihr Leben als anstrengend darstellen, da sie oft mehr Privilegien und weniger Einschränkungen haben.
Selbstverschuldete Probleme: Influencer, die ihr Privatleben öffentlich machen, müssen mit den Konsequenzen (z. B. Skandalen) leben. Dies ist Teil ihres selbstgewählten Lebensstils, kein Arbeitszwang.
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