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In Folge 62 von "Eine Meine Deine Meinung" tauchen Tim Koschwitz und Djamil Deininger tief in die Gewässer des umstrittenen Walfangs vor Island ein. Warum gerade dieses Thema? Ein Podcast-Tipp von Tom und Bill Kaulitz brachte Tim auf die Idee, die Petition zum Verbot des Walfangs vor Island unter die Lupe zu nehmen. Wie immer haben die beiden Radiojournalisten ausgelost, wer Pro und wer Contra argumentiert: Tim plädiert dafür, den Walfang zu verbieten, während Djamil dagegenhält. Freut Euch auf eine spannende Diskussion, die von sinnlosen Grausamkeiten über Traditionen bis hin zu wirtschaftlichen Realitäten reicht – und dabei sogar einen Abstecher zu den Inuit und einem fiktiven Mjölnir-Baumarkt macht. Hört rein, bildet Euch Eure eigene Meinung und lasst Euch von den Argumenten überraschen, die Tim und Djamil aus ihren zugeteilten Perspektiven fischen!
Gegenüberstellung der Pro- und Contra-Punkte
Tim Koschwitz (Pro: Walfang vor Island verbieten)

Sinnlosigkeit des Tötens: Tim betont, dass Wale vor Island für nichts gebraucht werden. Das Fleisch wird kaum gegessen – weder von Einheimischen noch von Touristen – und der Export nach Japan scheitert, da dort ebenfalls kaum Nachfrage besteht. Ein Finnwal wiegt 70 Tonnen, aber Restaurants brauchen nur etwa zwei Tonnen pro Saison – der Rest ist pure Verschwendung.

Grausamkeit ohne Zweck: Er sieht den Walfang als eine der „sinnlosesten Grausamkeiten“, zu der Menschen fähig sind. Anders als bei Nutztieren wie Kühen oder Forschungstieren fehlt hier jeder Nutzen – weder Ernährung noch Wissenschaft profitieren.

Politische Notwendigkeit: Tim argumentiert, dass ein Verbot nötig ist, weil die Nachfrage allein das Problem nicht löst. Als die Grünen in Island mitregierten, gab es keinen Walfang – jetzt, unter konservativen Kräften, wird wieder gejagt. Ohne Verbot könnten Tradition und wirtschaftliche Interessen den Walfang künstlich am Leben halten.

Tradition als schwacher Grund: Für ihn rechtfertigt Tradition allein das Töten nicht. Er schlägt vor, die Vergangenheit der Walfänger stattdessen in Museen zu ehren, statt Tiere sinnlos zu töten – etwa mit 3D-Projektionen oder Touristenattraktionen.

Djamil Deininger (Contra: Walfang vor Island nicht verbieten)

Selbstregulierung durch Nachfrage: Djamil glaubt, dass der Walfang sich von selbst erledigt. Die Fangzahlen sinken (2023 wurden keine Wale gejagt), und die Nachfrage ist minimal. Er prognostiziert, dass der Walfang zwischen 2025 und 2028 aus wirtschaftlichen Gründen enden wird – ein Verbot ist also überflüssig.

Gegenreaktion durch Verbot: Er warnt, dass ein Verbot einen nationalistischen Reflex auslösen könnte. Ähnlich wie bei Traditionen wie dem Gorsalschneuzen in Bayern könnte ein Verbot den Walfang wichtiger machen, als er aktuell ist, und Widerstand hervorrufen.

Vergleich mit anderen Tieren: Djamil sieht keinen Grund, Wale anders zu behandeln als Kühe oder Schweine, die massenhaft geschlachtet werden. Solange Massentierhaltung existiert, hält er ein Walfang-Verbot für inkonsequent – der Bedarf an Walfleisch löst sich ohnehin auf.

Tradition und Kontext: Er fragt, wo die Grenze zwischen „sinnvoller“ und „sinnloser“ Tradition liegt. Die Inuit nutzen Wale ganzheitlich und dürfen jagen – warum Island verbieten? Für ihn zeigt das, dass Verbote willkürlich wirken können, wenn der Nutzen fehlt, ist das Problem bald sowieso passé.

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