Im 21. Jahrhundert ist es wieder zum Schicksal von Millionen Menschen
weltweit geworden: Flucht, Emigration, Exil. In der neuen Sachbuchfolge
von "Was liest du gerade?" sprechen Maja Beckers und Alexander Cammann
in der Rubrik "Der erste Satz" über ein Zitat von Ursula Krechel. Die
Schriftstellerin erhält in diesem Jahr die wichtigste deutsche
Literaturauszeichnung, den Büchnerpreis – und sie hat gerade einen Essay
über ihr Lebensthema veröffentlicht: "Vom Herzasthma des Exils".
Klatsch und Tratsch fasziniert alle: oft geliebt, manchmal erlitten. Die
amerikanische Journalistin Kelsey McKinney hat darüber mit "Normal
Gossip" lange einen erfolgreichen Podcast betrieben – jetzt schreibt sie
ein Buch zu diesem Thema: "Gossip" will erklären, warum wir überhaupt
tratschen, weshalb sie selbst es seit ihrer Jugend so gerne tut und was
es für die gesellschaftlichen Machtverhältnisse bedeutet, Gerüchte zu
verbreiten.
Wie kommt man einigermaßen durch diese finsteren Zeiten? Möglichst cool
bleiben, findet Helmut Lethen. "Stoische Gangarten" nennt der berühmte
Literaturwissenschaftler sein neues Buch. Er ist mittlerweile 86 Jahre
alt und erzählt, wie er nach einer Gehirnblutung noch einmal über sein
Leben und seine Thesen nachdenkt – und gleich wieder dicke Romane liest.
Der Klassiker wurde diesmal von Hans Pleschinski übersetzt und
herausgegeben: Aus den Erinnerungen ihrer Kammerfrau Henriette Campan
erfahren wir präzise anschaulich, wie Marie Antoinette, die 1793
hingerichtete französische Königin, am Hof von Versailles lebte – ein
farbiges Sittengemälde aus der Zeit der Französischen Revolution.
Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.
Literaturangaben:
- Ursula Krechel: "Vom Herzasthma des Exils". 176 Seiten, Klett-Cotta,
18 Euro
- Kelsey McKinney: "Gossip". Übersetzt von Katharina Herzberger. 336
Seiten, dtv, 18 Euro
- Helmut Lethen: "Stoische Gangarten. Versuche der Lebensführung". 224
Seiten, Rowohlt Berlin, 24 Euro
- "Das kurze und verschwenderische Glück der Königin Marie Antoinette.
Die Aufzeichnungen ihrer Kammerfrau Henriette Campan", hrsg. und
übersetzt von Hans Pleschinski. 345 Seiten, C.H. Beck, 26 Euro
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