Vor über 100 Jahren begaben sich deutsche Forschungsreisende nach
Kamerun, nach Papua-Neuguinea, Samoa, Tansania und in viele andere
Länder. Sie wollten Gebeine von Menschen nach Hamburg holen, Schädel
etwa, um ihren Umfang und ihr Volumen zu vermessen, um so dann Thesen
über die Unterschiede zwischen Europäern und "Naturvölkern" zu
formulieren – Thesen, die inzwischen als wissenschaftlich überholt
gelten. Damals nannte man sie Rassenkunde, heute Rassismus, schreibt
Oskar Piegsa in seinem Artikel "Leichen im Keller".
Heute gibt es derartige Untersuchungen und die dazugehörigen Reisen zum
Glück längst nicht mehr. Aber noch immer befinden sich einige sogenannte
"human remains" aus dieser Zeit in Hamburger Kellern. Was also tun mit
den Schädeln und Knochen? Zurückbringen? Aber wo genau ist "zurück"?
In der aktuellen Folge des Hamburg-Podcasts "Elbvertiefung" unterhalten
sich Maria Rossbauer und Oskar Piegsa über 139 Gebeine, die in Hamburg
in zwei Kellern liegen – und Oskar Piegsa erzählt auch, warum bis heute
nur ein einziger Schädel von Hamburg aus in sein Herkunftsland
zurückgebracht wurde.
Jeden Samstag unterhalten sich Maria Rossbauer und Florian Zinnecker,
die zusammen das Hamburg-Ressort der ZEIT leiten, mit einer Kollegin
oder einem Kollegen aus ihrem Team über eine Frage, die die Menschen der
zweitgrößten Stadt Deutschlands umtreibt – mal ernst, mal locker, immer
prägnant und persönlich. Und nie länger als 30 Minuten.
Für Lob, Kritik oder Anregungen schreiben Sie gern an hamburg@zeit.de.
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