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Fast jeder dritte Deutsche hat schon einmal an einem Joint gezogen. Das
macht Cannabis nach Alkohol und Tabak zur beliebtesten Droge. Doch der
Schwarzmarkt boomt – mit Folgen für die Gesundheit. Denn dort wird oft
gestreckter Stoff verkauft. Auch synthetischer Cannabis ist im Umlauf,
dessen Wirkung viel zu stark und deshalb gesundheitsgefährdend ist. Um
den Schwarzmarkt auszutrocknen und Konsumenten besser zu schützen, will
die Bundesregierung das Cannabis deshalb nun teilweise freigeben.

Warum das umstritten ist und was die Legalisierung für die jungen
Cannabisfirmen bedeuten würde, darum geht es in der neuen Folge von "Ist
das eine Blase?", dem Wirtschaftspodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Zu
Gast ist Philipp Goebel, Geschäftsführer von Demecan. Die Firma baut in
Ebersbach bei Dresden bereits seit 2019 medizinischen Cannabis an. Sie
hofft perspektivisch aber auch in den Handel mit Freizeithanf einsteigen
zu können. „Wir könnten die Kapazität beim Anbau sehr schnell fast
verdoppeln“, sagt Goebel.

Fürs erste soll Cannabis allerdings nicht über Geschäfte, sondern nur
über Vereine („Social Clubs“) ausgegeben werden, in denen Konsumenten
Mitglied werden müssen. Anbieter wie Demecan müssen sich also weiterhin
auf das medizinische Cannabis beschränken. Sie profitieren allerdings
davon, dass es für Ärzte sehr viel leichter wird es zu verschreiben. Das
helfe auch Patienten, meint Goebel, die sich das Kraut viel zu oft noch
auf dem Schwarzmarkt statt in der Apotheke besorgen würden. Künftig soll
Cannabis nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, damit
reicht ein normales Rezept aus.

Ob das Gesetz kommt, ist allerdings umstritten. Der Union geht zum
Beispiel der Kinder- und Jugendschutz nicht weit genug. Der Bundesrat
könnte das Gesetz daher noch verzögern. Vorgesehen ist eigentlich, dass
es zum 1. April greift. 

Alle zwei Wochen diskutieren wir in "Ist das eine Blase?" über einen
Trend, einen Hype oder ein Phänomen in der Wirtschaftswelt und fragen:
Ist das nur vorübergehend, eine Blase, aus der bald die Luft entweicht –
oder verändert sich da gerade etwas dauerhaft? In dieser Woche mit den
Hosts Carla Neuhaus und Zacharias Zacharakis; außerdem ist Tilmann
Steffen zu Gast, Redakteur im Ressort Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft von ZEIT ONLINE. Und wie immer hat das letzte Wort ein
Tier.

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