Manchmal fliegen sogar Torten: Auf den Hauptversammlungen
börsennotierter Konzerne muss das Management den Eigentümerinnen und
Eigentümern Rede und Antwort stehen zur geschäftlichen Entwicklung des
Unternehmens. Und da läuft es für einige deutsche Konzerne momentan
nicht rund.
Wie sehr belasten die vielen globalen Krisen die Bilanzen der
Unternehmen im Moment – und welche Probleme sind hausgemacht? Ist
Deutschlands wirtschaftliche Schwäche auch darauf zurückzuführen, dass
manche Unternehmen im Land einfach schlecht geführt sind? Sind Konzerne
wie Bayer und VW womöglich selbst schuld daran, dass sie jetzt sparen
müssen? Darum geht es in Folge 61 von "Ist das eine Blase?" – des
Wirtschaftspodcast über Geld, Macht und Gerechtigkeit.
Einen sehr genauen Blick für diese Fragen hat Ingo Speich, der für die
Fondsgesellschaft Deka Investment in die Zahlen der Unternehmen schaut
und auf den Hauptversammlungen nicht mit Kritik an ihnen spart,
Vorständen schon mal "verlorene Jahre" vorwirft oder ihre Bilanz als
"Trümmerhaufen" bezeichnet. Er sagt: „Wir haben in Deutschland die
Besonderheit, dass die Unternehmen sehr reif und teilweise 100 Jahre und
älter sind.“ Das führe im Ergebnis dazu, dass sie zwar hohe Gewinne für
ihre Aktionäre produzierten, dies aber vor allem „ein Blick in den
Rückspiegel“ sei, erklärt Speich.
Es fehle an manchen Stellen die Entschlossenheit zur Transformation und
Agilität. Die großen deutschen Unternehmenskonglomerate agierten
mitunter schwerfällig. Dazu komme, dass viele Konzerne Regeln guter
Unternehmensführung missachten, wenn sie Vorstände und Aufsichtsräte
besetzen – was zu Interessenkonflikten führt. Auch zum umstrittenen
Engagement von Volkswagen in der chinesischen Region Xinjiang findet
Speich deutliche Worte.
Alle zwei Wochen diskutieren wir in „Ist das eine Blase“ über einen
Trend, einen Hype oder ein Phänomen in der Wirtschaftswelt und fragen:
Ist das nur vorübergehend, eine Blase, aus der bald die Luft entweicht –
oder verändert sich da gerade etwas dauerhaft? In dieser Woche mit den
Hosts Jens Tönnesmann und Zacharias Zacharakis; außerdem ist Max Hägler
zu Gast, ebenfalls Redakteur im Wirtschaftsressort der ZEIT. Und wie
immer hat das letzte Wort ein Tier.
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