Von Anfang an verhing Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der
Corona-Krise besonders harte Maßnahmen. Als einer der ersten Länderchefs
führte er den Lockdown ein und steht mit seinem Krisenmanagement oftmals
im Fokus der Debatte um die Corona-Maßnahmen in seinem Bundesland, aber
auch bundesweit. Rückblickend würde er "eigentlich keine Entscheidungen
groß anders treffen".
Im Gespräch mit den ZEIT-Redakteurinnen und -Redakteuren Charlotte
Parnack und Roman Pletter äußert er sich über die aktuellen Proteste
gegen Corona-Maßnahmen. Er warnt in diesem Zusammenhang vor bestimmten
Gruppen, die das Virus politisch instrumentalisieren würden und einen
"sektenähnlichen Charakter" hätten. Das seien "übrigens dieselben
Weltverschwörungsargumente, die auch gegen den Klimawandel angeführt
werden", und es sei "eine Aufgabe der Sicherheitsbehörden, genau zu
analysieren, was dahintersteckt". Man dürfe diese Menschen nicht als
"Spinner" abtun, sondern "auf jedes noch so absurde und abstruse
Argument ein Gegenargument finden". Zur Maskenpflicht sagt er: "Die
Maske ist für mich kein Symbol der Einschränkung, sondern eher von mehr
Möglichkeiten."
Der CSU-Parteivorsitzende spricht sich zudem für eine Frauenquote in
Dax-Vorständen aus: "Ich bin für die Frauenquote." Söder betont: "Es
gibt hoch qualifizierte Männer und Frauen in unserem Land und genauso
viele Frauen wie Männer, die diese Jobs locker machen können."