USA - North Carolina
Great Smoky Mountains Nationalpark
Wir waren nur eine kleine und eher amateurhafte Wandergruppe, bestehend aus sieben Personen und einem dreijährigen Mädchen namens Molly. Sie war die Tochter von James und Miranda, den Organisatoren dieses Trips, zu den Smoky Mountains. Ich kannte diese kleine Familie nur von unseren gemeinsamen Wanderungen und hatte die drei als sehr freundliche und vor Energie sprudelnde Menschen kennengelernt.
In der Vergangenheit hatte unsere siebeneinhalb köpfige Truppe zwar schon den einen oder anderen größeren Berg bestiegen und einige anmutig große Waldgebiete durchlaufen, dennoch waren wir geschwindigkeitsmäßig eher durchschnittlich.
Wir waren bereits den ganzen Tag durch die Wälder gewandert und die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen. Dennoch entschieden wir uns dafür, noch ein wenig weiter zulaufen und dann ein Lager für die Nacht aufzuschlagen. Nach ungefähr 55 Minuten entdeckte einer aus der Gruppe eine schöne Lichtung und wir begannen zu rasten und unsere Zelte für die Nacht aufzuschlagen. Ich war gerade dabei einen Hering im Boden zu befestigen, als mich ein spitzer Schrei aus meinem Dämmerzustand riss. Etwas verwirrt lief ich in die Mitte der Lichtung, wo sich die anderen bereits versammelt hatten. Völlig aufgelöst und außer atem erzählte Miranda, dass ihre Tochter vom einen auf den anderen Moment spurlos verschwunden sei. Sofort begannen wir die Umgebung abzusuchen, doch von Molly war keine Spur. Da eine ausschweifendere Suche im dunkeln keinen Sinn hatte, ging der Großteil von uns schlafen. Außer Miranda und James, sie waren bis in die frühen Morgenstunden unterwegs und suchten ihre Tochter. Ihre rufe verfolgten mich, bis in meine Träume: MOLLY?! MOLLY wo bist du? ...
Als ich am nächsten Tag erwachte, waren die meisten der anderen Zelte schon abgebaut und es hatten sich einige Ranger eingefunden, die gemeinsam mit uns nach Molly suchen würden. James und Miranda kamen nicht mit, sie waren völlig erschöpft und schliefen erst einmal.
Mittlerweile brannte eine heiße Nachmittags Sonne auf uns nieder. Seit Stunden liefen wir durch den Wald und einige der Ranger suchten die Ausläufer des Berges ab. Doch wie sollte eine dreijährige, knapp zwei dutzend Kilometer alleine zurück gelegt haben?!
Ziemlich durstig und etwas genervt von dieser Wanderung, setzte ich mich in den Schatten eines großen Baumes. Da hörte ich auf einmal ein Lachen, dass Lachen eines Mädchens, Molly ... Ich rannte auf die Stelle zu, von wo ich das Geräusch lokalisierte. Und da saß sie, spielte im Gras mit einem Stock und war quietschvergnügt. Auf die Frage wo sie die letzten Stunden gewesen sei, lachte sie nur und wedelte mit dem Stock in der Luft herum. Wir sollten nie erfahren was passiert war, oder wo Molly die Zeit verbracht hatte. Dennoch hörte ich Geschichten, die über diesen Park erzählt wurden, nun mit anderen Ohren und sah mit wachsamen Augen in die dunklen und stillen Wälder ...
MEL7EM führt uns heute durch die verschlungenen Pfade des Lebens und der Musik. Wer sich an seinen Takt hält, kommt nicht vom Wege ab.
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