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Description

Panzerknacker

Im Laufe seines bisherigen Lebens hatte er schon so häufig einen neuen Namen angenommen, dass es ihm manchmal schwer fiel, sich an seinen wahrhaftigen, seinen Geburtsnamen zu erinnern.
Er wechselte Namen wie andere ihre Socken und das ohne mit der Wimper zu zucken.
Er war einer von der unauffälligen Sorte, eher schmächtig und durchschnittlich groß, ausgestattet mit einem Allerweltsgesicht wie seine Oma immer liebevoll zu sagen pflegte. Möge sie selig und Frieden ruhen.
Er war ohne nennenswerte Talente auf diese Welt gekommen, weder ein herausragender Intelligentsquozoent, noch eine musische Begabung waren ihm in die Wiege gelegt worden. Naja ... wenn man es ganz genau nahm vielleicht schon. Eine außergewöhnliche Fähigkeit besaß er nämlich, einen über die Maßen ausgeprägten und scharfen Gehörsinn. Zu Kindertagen war ihm das nie wirklich bewusst gewesen, damals bekam er nur sehr schnell Ohrenschmerzen und reagierte sensibel auf sehr laute und hohe Töne. Irgendwann jedoch, diagnostizierte ihm ein Facharzt eine stark ausgeprägte Hyperakusis. Es dauerte seine Zeit bis er sich damit arrangierte, doch nach dieser Einfindungsphase begann er es zu lieben. Nun trug er immer Ohrenstöpsel bei sich, für den Notfall und sein mattschwarzes Stethoskop.

Damit knackte er professionell Tresore und Safes. Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich bis unglaublich klingen, aber genau das war sein Werkzeug für sein Handwerk. Durch einen Zufall und im spielerischen Eifer versuchten er und ein ehemaliger Freund den Safe der Mutter des Spielkameraden zu öffnen. Damals noch eher intuitiv setzte er sich vor den Metallbehälter und lauschte. Wie von allein begannen sich seine Finger über das Tastenfeld zu bewegen und wenige Sekunden später, war der Safe offen. Es dauert wieder eine gute Weile bis er Begriff was er da zu Stande gebracht hatte. Das war vor gut 10 Jahren gewesen. In dieser Zeit hatte sich vieles bei ihm verändert, aber Tresore knacken war immer noch so leicht wie damals. Mit einem breiten lächeln im Gesicht öffnete er die sehr große und schwere Stahlttür und begann das ihm dargebotene in seinen Taschen zu verstauen ...

Diese musikalische Collage ist von NOBOA und ist eben so abwechslungsreich wie vielfältig. Mit animalischen Dschungel Vibes im Ohr lässt sich nun auch die zweite Etappe der KataHaifisch Podcasts abschließen. Wir freuen uns auf die nächsten 100 und sagen Danke für alles ❤

Artwork https://soundcloud.com/anniiipanni
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NOBOA
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KataHaifisch
SC: https://soundcloud.com/katahaifisch