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Description

Das Phantom der Oper

Vorab kurz zu meiner Person, mein Name ist Johann und ich habe meine besten Jahre defintiv hinter mir gelassen. Mein Haupt ziert schütteres graues Haar, mein Gesicht ist übersäht mit Falten und bräunlichen Altersflecken. Ich bin ein alter Mann, der sich diesen Umstand dennoch nur mächlich eingestehen will.
Mein Arbeitsplatz befindet sich in einem alten und sehr großen Gebäude, mit dicken Steinmauern und einem kontinuierlichen kühlen Luftzug, der sich seinen Weg durch verschlungen Gänge des baufälligen Bauwerks bahnt.
Laien nennen es ein Opernhaus, ich bezeichne es als lebensnotwendiges Übel. Seit dem ich ein Teenager bin arbeite ich hier. Durch ein Zeitungsinserat bin ich damals auf die Stelle aufmerksam geworden. Im jugendlichen Eifer bin ich dann auch umgehend vorstellig geworden, wurde genommen und bin nie mehr davon weg gekommen.
Meine Arbeit lässt sich wohl am ähesten mit dem eines Hausmeisters vergleichen, dies ist jedoch nur eine sehr grobe Beschreibung meiner Betätigung ich leiste viel, viel mehr als das ...
Es ist nicht meine Absicht Euch hier mit unwichtigen Details über meinen Beruf zu behelligen. Es sei nur soviel gesagt, von einer kaputten Glühbirne, über das nachbessern alter Holzbalken im Dachstuhl, bis zu den Aufräumarbeiten nach einer Vorstellung, all das war Teil meiner Tätigkeit in diesem Opernhaus.
Mein Leben änderte sich schlagartig, als ich an diesem einen, schicksalhaften Tag, die Falltür im Keller entdeckte. Relativ häufig musste ich in das verstaubte Gemäuer, um Requisiten, Werkzeug oder andere Gegenstände des täglichen Bedarfs herauf zu holen. Durch einen Zufall oder durch Gott gewollte Fügung entdeckte ich dann die eiserne Falltür, einen Eingang in die Katakomben unterhalb der Stadt.
Ich verschob gerade einen alten Schrank um einen Kronleuchter zugreifen, da fiel mein Blick auf das verwitterte Tor zur Unterwelt. Trotz des permanenten Zeitdrucks in meinem Job hielt ich inne, um dass eben aufgefundene etwas genauer zu inspizieren. Auf dem Metall waren augenscheinlich sehr alte und mir unbekannte Schriftzeichen zu sehen. Für mich sahen sie aus wie die verschnörkelte Handschrift eines Grundschülers. Ich beließ es erst einmal dabei, nahm mir weswegen ich gekommen war und stieg über die alte Treppe wieder ins Erdgeschoss.
In der selben Nacht kehrte ich mit einer Taschenlampe bewaffnet noch einmal zurück, um in Ruhe meinen Fund zu begutachten.
Einem Impuls heraus folgend versuchte ich die metallene Tür aus ihrer erdenen Fassung zu heben und stellte erstaunt fest, dass dies um einiges leichter ging als erwartet. Mit einem für mich ungewöhnlich kraftvollen Satz, sprang ich durch die Öffnung in die Finsternis. Meine Füße traffen auf festen, dennoch leicht morastigen Boden. Ich schaute mich um, die Wände waren Schwarz und mit einem feuchten Glanz überzogen. Wasser tropfte auf den Boden, ich leuchtete in den Gang vor mir und erspähte gute 30 Meter weiter eine Abzweigung. Ohne großartig zu überlegen machte ich mich auf, dass unterirdische Geheimnis zu erkunden, zu verlieren hatte ich nichts. Schon nach den ersten paar Metern wurde mir klar, dass ich nicht zurück kommen würde. Was auch immer mich in diesen Schächten erwartete, interessanter als dort oben im Opernhaus, ist es mit Sicherheit...

Das Set von Pale Pinguin ist mit einem leicht melancholischen Touch versehen. Die geheimnisvolle und altertümliche Atmosphäre lässt einem keine andere Wahl, als andächtig der Musik zu lauschen.
Wir bedanken uns recht herzlich und wünschen anregend phantasievolle Gedankengänge mit diesem Podcast.

Artwork https://soundcloud.com/finnsn

More info:
Pale Penguin
SC: https://soundcloud.com/pale-penguin

KataHaifisch
SC: https://soundcloud.com/katahaifisch