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Epos died

Ganz in Ruhe schaute ich mich um, es mussten hunderte, nein eher tausende Mannen sein, die sich hier gegenüberstanden. Die Front zog sich von einem gut drei Kilometer entfernten Wald, über eine vormals grüne Wiese, bis an eine sanft ansteigende Hügelkuppe.
Ich befand mich mit meinen Kameraden auf der gut einen Kilometer langen und circa hundert Meter breiten Erhöhung. Von dort aus hatten wir einen guten Überblick über die Lage und einen strategisch kostbaren Vorteil. Dieser lag darin, dass wir mit unseren Bogenschützen den Feind mürbe machen konnten, solange bis wir ihn mit einem Ausfall tödlich treffen würden.
Mit meinen 16 Jahren gehörte ich zu den jüngeren Soldaten, war aber keineswegs etwas absonderliches. Der bevorstehende Kampf würde meine erste Schlacht und meine Feuertaufe sein und ich war dementsprechend nervös.
Nach einigen Stunden des erbitterten Pfeilabtausches und massenhaft tödlichen Treffern der Balliste und Katapulte auf beiden Seiten, hatte die Sonne ihren Höchststand erreicht und ich begann mich zu fragen, wann ich denn zum Einsatz kommen würde.
Da ertönte der tiefe Klang eines, dem Tön nach zu urteilen, großen Horns und plötzlich setzte sich die observierte Masse vor uns in Bewegung. Das erste was mir auffiel war der Lärm. Es war zuvor auch nicht gerade mucksmäuschenstill gewesen, aber welche Geräuschkulisse nun auf meine Ohren traff bleibt ohne Worte.
Sofort begannen sich unsere Truppen gefechtsbereit zu machen in Erwartung einer feindlichen Stürmung unseres Hügels. Einem eingehenden Impuls folgend blickte ich über die Schulter zur anderen Seite der Hügelkante, diese fiel steil ab und war eher spärlich bewacht. Just in diesem Moment hörte ich schreie, die genau aus dieser Richtung kamen.
Die gut bewaffnete Meute direkt vor uns kam nur langsam voran und unsere Schützen hielten sie noch weitestgehend in Schach, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die feindlichen Linien ihren Weg zu uns hinauf bahnen würden. Wir hatten sie unter- und unseren Höhenvorteil überschätzt.
Trotz dieser kniffligen Situation entschied ich mich den entsetzten Schreien und Rufen zu folgen. Ich bahnte mir meinen Weg durch Mann, Waffen, Proviant und provisorische Zelte. Wenige Meter vor der Ostseite des Hügels kam ich zum stehen. Dort offenbarte sich mir, in Sekundenbruchteilen die Tragik unseres Schicksals. Ich sah gut 200-300 Männer, die schnellen Schrittes die Erhebung, unsere Stellung, bestiegen. Scheinbar hatte uns die gegnerische Heeresleitung überlistet und einen Überraschungsangriff geplant, der uns voll ins Schwarze traff. Es konnte sich nur noch um Minuten handeln, dann befänden wir uns in einem zwei Fronten Gemetzel ...
Die nächsten Stunden vergingen wie in berauscht. Viel weiß ich nicht mehr. Defintiv wurden wir aufgerieben, stark dezimiert und vernichtend geschlagen. Überall war Blut, verwundete und Tote und ich konnte zwischen Freund und Feind nicht mehr unterscheiden. Jeder mit einer Waffe war eine potenzielle Gefahr. Also tat ich das, was mir als einziges sinnvoll erschien und ergriff die Flucht. Rannte so schnell mich meine Beine trugen, bis ich völlig kraft- und besinnungslos auf dem Boden zusammenbrach.

Das heutige Set ebenso vielseitig wie umfangreich. Dieser Podcast von HOVR & DARIO ist eine live Aufnahme aus dem Watergate und wir freuen uns, diese schnittige Kollektion nun auch Euch präsentieren zu können. Melodisch zu Beginn, housig auf dem Höhepunkt und beflügelnd technoid zum Abschluss. Was will man mehr, wir wünschen viel Spaß und einen angenehmen Abend.
Dankeschön ❤

Artwork @finnsn

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HOVR
SC: @hovrmusic

DARIO
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KataHaifisch
SC: @katahaifisch