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Gentleman mit Fangzähnen

Der alljährliche Valentinstag ist für mich und meine Mädels immer ein Highlight. Alle Jahre wieder versuchen wir uns gegenseitig zu übertrumpfen, die den hübschesten, klügsten oder witzigsten Typen zu angeln, zumindest einen "besseren" als die anderen beiden.
Dafür das ich dieses Mal erst so kurzfristig eine Begleitung für den Abend fand, standen meine Chancen auf die beste Valentins-Geschichte nicht schlecht. Zwei Tage vor den Erlebnissen entdeckte ich auf Tinder sein Profil, war wie gefesselt von dem was ich sah und las und ludt Marius kurzerhand auf ein Abendessen ein.
Wir hatten uns für Punkt acht Uhr an einem Restaurant für Sushi Delikatessen verabredet. Ich war an jenem, schicksalhaften Tag besonders früh dran und bestellte mir schon mal einen Aperitif. Gut zehn Minuten und 0,4 Promille später, fühlte ich mich bereit für das Treffen und schaute leicht ungeduldig auf meine Uhr, als er die Lokalität betratt.
Sein Erscheinungsbild glich der Beschreibung eines männlichen Protagonisten aus einem Erotikroman von Cherry Adair. Sein doch eher untypischer, aber erregender Duft weckte in mir bis dato unbekannte Sehnsüchte, nach gesellschaftlich tabuisierten Bett- und Lustspielchen. Sein ganzes Auftreten war einfach zum ausbluten attraktiv.
Ich konnte einfach nicht anders, als ihn unentwegt anzustarren. Er bahnte sich elegant seinen Weg zu meinem Tisch und setzte sich zu mir. Marius entstammte einem alten ungarischen Adelsgeschlecht. Nach anfänglichem Smalltalk und dem Austausch von Höflichkeiten,
wollte ich mir ein Gericht bestellen. Marius lehnte jedoch ab. Meinte ich solle mir ruhig mein Essen ordern und das er selbstverständlich das Sushi bezahlen würde. Etwas irritiert willigte ich ein und nahm noch einen großen Schluck aus meinem Wein Glas. Auch wenn sein Äußeres beeindruckend war, hatte Marius irgendetwas, merkwürdig unangenehm, schwer definierbares an sich. Seine Eckzähne waren außergewöhnlich lang und spitz. Seine Haut war sehr blass bis bleich, Totenbleich. Auch sein anfänglich gut riechendes Parfum erschien mir mit der Zeit immer drückender, ein wenig nach kalter- und modriger Erde. Ich versuchte mir meine Irritation nicht anmerken zu lassen, ass und trank und besprach viele interessante Themen mit Marius. Er war sehr gebildet und kultiviert, hatte immer einen humorvollen, wenn auch mir meist unbekannten Spruch auf Lager und punktete mit einem breiten Wissensschatz. Nach gut 90 Minuten verließen wir dann das Lokal und er ludt mich noch auf ein Gläschen in seine Wohnung ein, obwohl er denn ganzen Abend nicht einen Tropfen zu sich genommen hatte. Ich dachte nicht weiter darüber nach und wir machten uns direkt auf den Weg. Er wohnte am anderen Ende der Stadt, doch mit einem so fähigen Gesprächs- und Valentinspartner erschien mir das kaum problematisch, wären da nicht diese gewissen Dinge, die mir den ganzen Abend über an Marius aufgefallen waren.
Wir überquerten gerade eine spärlich beleuchtete Brücke, da verschwand er urplötzlich, von der einen auf die andere Sekunde war er einfsch weg. Erschrocken sah ich mich um, doch konnte ihn nirgends erspähen. Da hörte ich hinter mir ein leises flattern und spürte eine kalte Hand, die sich um meinen Hals legte. Noch bevor ein Schrei aus meiner Kehle drang, bohrten sich zwei Fangzähne in mein Fleisch und er oder es begann mein Blut zu trinken. Der leicht modrige und altertümliche Geruch kam mir seltsam bekannt vor und schlagartig identifizierte ich meinen Peiniger ...
FrauPfau macht Stimmung und Spaß mit ihrem Set für KataHaifisch. Vielleicht nicht der typische Halloween Sound, aufjedenfall geeignet böse Geister und schlechte Stimmung zu vertreiben. Wir sagen Dankeschön und wünschen ein schönes und behütetes Wochenende. ❤

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