Insania
Der graue Himmel hängt über der Kulisse wie ein schweres Tuch aus Granit. Kraftvoll weht mir der Wind so eisig ins Gesicht, als würde der Sensenmann höchstpersönlich versuchen mich zu küssen. Während graugrüne Gänse empört vor sich her quaken, betreten meine Crew und ich zielstrebig und annähernd geräuschlos unser Boot die Sissy Dutch.
Zwei muskulöse Exemplare setzen sich direkt an die Ruder. Mit schnellen und kräftigen Schlägen arbeiten sie uns Vorwärts über den See. Trotz Gegenwind erreichen wir nach gut 10 Minuten die Insel. Unauffällig verlassen wir das Boot und teilen uns auf. Drei schwärmen aus, einer sichert die Bucht und einer hält Wache an der Dutch. Da ich mit meiner Beinverletzung der langsamste bin, warte ich auf der Sissy.
Unser Plan ist ebenso simpel wie effektiv. Das Lager der gestrandeten Kaufleute ausfindig machen, Gold und Wertgegenstände sichern und mit möglichst geringen Verlusten zurück zum Boot bringen. Mit der Pistole im Anschlag observiere ich das Ufer und den Strand. Weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen, dann ertönen plötzlich Schüsse. Schreie und weiteres Mündungsfeuer schallen über den Strand. Gestalten kommen zwischen den Bäumen hervor gelaufen, einer winkt hektisch mit den Armen.
In Windeseile mache ich den Kahn klar Schiff. Von meinen vier Kameraden schaffen es nur zwei zur Molly. Während ich hastig die Paddel ins Wasser stoße, laufen immer mehr Menschen auf dem Strand zusammen. Es müssen um die dreißig sein. Sie rufen und jaulen und springen aufgeregt auf und ab.
Dann ertönt ein ohrenbetäubender Knall und eine Kopfdicke Kanonenkugel verfehlt nur knapp die Sissy. Während ein ganzer Kugelhagel auf uns hernieder geht, erzählt Jones, dass sie auf einheimische Inselbewohner getroffen sind. Von der Besatzung des Handelsschiffs war weit und breit nichts zu sehen.
Der Horizont ist in ein glühendes Rot getaucht. Die Luft riecht nach Schwarzpulver und Rauchschwaden wabern über die unruhige Oberfläche des Sees. Unsere Dutch ist durchlöchert wie ein Nudelsieb. Unaufhaltsam sickert Wasser in mein geliebtes Boot. Resigniert beginne ich die Flüssigkeit zurück zu ihrem Ursprung zu schöpfen. Mit meinem Tod auf See jedoch, habe ich mich bereits abgefunden.
Pain&Panic ist ein Produzenten & DJ Duo aus dem deutschen Städtchen Regensburg. Die Beiden verstehen sich auf gradlinigen und kompromisslosen Techno. Ihre musikalischen Leckerbissen fanden und finden eine Labelheimat auf internationalen Plattformen wie Reload Recordings, Sync Forward, Renesanz oder auch Gryphon. In ihrem KataHaifisch Podcast sind on top auch einige unveröffentlichte Tracks zu hören. Wir freuen uns diese aufstrebenden Künstler auf KataHaifisch präsentieren zu dürfen und wünschen viel Vergnügen <3
Artwork
✨ @finnsn
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✨Pain&Panic
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✨KataHaifisch
SC: @katahaifisch
