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Description

Das Spukhaus

Wir stehen andächtig schweigend vor dem Haus. Ohne Frage handelt es sich bei diesem Gebäude um ein ganz besonderes Exemplar. Es liegt weit ab vom Rest des Dorfes, am Rande einer unbefestigten Straße. Das Haus ist groß, alt und windschief. Sämtliche Fensterläden sind geschlossen und die weißen Gardinen vergilbt und verstaubt. Trotz der aufziehenden, nächtlichen Dunkelheit brennt kein Licht in diesem Haus, es sieht einfach nur vergessen, verloren und verlassen aus.
Kurzerhand gehen meine zwei Mitstreiter und ich zur Tür und betätigen die Klingel. Es läutet einmal, zweimal ... Nichts, absolut nichts rührt sich und es erhärtet sich unser Verdacht, dass das Gemäuer verlassen ist. Entschlossen rüttle ich an der Klinke, doch es ist abgeschlossen. Also umrunden wir erst einmal das Haus und begutachten akribisch unseren Fund. Auf der zur Straße geneigten Seite des Hauses ist ein kopfgroßes Loch in der Wand. Ich leuchte mit meiner Taschenlampe in die Öffnung und erspähe den Grundriss eines Kellers. Auf dem Boden türmt sich Schütt & Geröll und auf einem modrigen Regal stehen alte Einmachgläser, mit einem unidentifizierbaren Inhalt. Behutsam schleichen wir weiter ums Haus und entdecken auf der Rückseite einen mit Holz vernagelten, in das Haus integrierten Schuppen. Vorsichtig klopfe ich dagegen und riskiere einen Blick hinein. Etwas erstaunt registriere ich, dass auf der mir gegenüberliegenden Seite ein altes, in seine Einzelteile zerlegtes Auto steht. Etwas Irritiert und doch hochmotiviert, gelangen wir schleichend zur letzten Hauswand. Dort erwartet uns eine, gut einen Meter über dem Boden, in die Mauer eingelassene und vor sich hin rottende Holzvertäfelung. Meine nächtlichen Gefährten & ich tauschen kurz einen Blick aus, nicken uns zu und beginnen die morschen Bretter auseinander zu drücken. Anfänglich geschieht nichts, wir erhöhen unsere Kraftanstrengungen und jeder von uns legt sich mit vollem Körpergewicht gegen das Holz. Plötzlich bricht mit einem lauten Knacken, dass untere Stück aus der Vorrichtung. Der Anfang ist getan und nun lösen sich die anderen Bretter fast wie von selbst.
Wir betreten das Haus. Durch das Loch hinter uns strömt ein wenig Licht, doch vor uns gähnt einfach nur absolute Schwärze. Das Licht meiner Taschenlampe offenbart, dass wir uns in einer Vorratskammer befinden. Auf den Regalen liegt Zentimeter dicker Staub und Spinnweben schlängeln sich wie ein Labyrinth um die gesamte Einrichtung und die Steinwände. Urplötzlich ertönt über uns ein lautes Poltern. Erschrocken zucken wir zusammen und schauen uns im Schein der Taschenlampe beunruhigt an. Im nächsten Moment sind laute und schleifende Schritte zu hören, als würde jemand oder etwas langsam eine Treppe herab steigen. Ein kalter Wind bläst uns ins Gesicht und vollends in Panik versetzt, verlassen wir fluchtartig das Haus. Wir hören erst auf zu rennen, als wir das Haus gut einen Kilometer hinter uns gelassen haben. Aus der Ferne ist im obersten Stock des Hauses ein flackerndes Licht zu sehen. Es tanzt und wiegt sich im Wind und ich könnte schwören, einen großen und bedrohlichen Schatten hinter der Gardine gesehen zu haben. Wohnt doch jemand oder etwas in diesem Spukhaus?

Contenance & Miles Away beglücken uns dieses Mal mit einem magisch-mystischen Set. Die Stimmung ist abwechslungsreich und spannend. Im Laufe der anderthalb Stunden ist der Vibe mal düster, dann wieder nachdenklich und harmonisch schön. Sie erzählen uns ihre unendliche Geschichte und beginnen ihre Reise im soeben beschriebenen Spukhaus. Also schnappt Euch eine Wärmflasche, kocht einen leckeren Tee und genießt mit uns den KataHaifisch Podcast 173.

Dankeschön <3

Artwork:
✨Finnsn
SC: @finnsn

✨Contenance & Miles Away
SC: https://soundcloud.com/contenance_milesaway

✨KataHaifisch
SC: @katahaifisch